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Weniger Bürokratie im Schwerlastverkehr:: BMV plant digitale Mikrokorridore

12.07.2025 09:08 Uhr | Lesezeit: 2 min
Verladen einer Siemens Gasturbine am Charlottenburger Verbindungskanal
Digitale Mikrokorridore sollen den Wasserstraßenausbau begleiten (Bild: Verladen einer Siemens Gasturbine am Charlottenburger Verbindungskanal).
© Foto: Heinrich|picture alliance / Caro

Das Bundesministerium für Verkehr will die Wasserstraße als Alternative im Schwerlastverkehr stärken. Eine digitale Wasserstraßen-Plattform soll bis zum Herbst Genehmigungswege vereinfachen.

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Das Bundesministerium für Verkehr (BMV) will Großraum- und Schwertransporte (GST) künftig schneller und effizienter über die Wasserstraße leiten. Um die Planung und Genehmigung deutlich zu vereinfachen, startet das Ministerium nach eigenen Angaben jetzt mit der bundesweiten Erfassung sogenannter GST-Mikrokorridore. Ziel ist es, die Wasserstraße als Alternative im Schwerlastverkehr zu stärken und gleichzeitig bürokratische Hürden abzubauen.

Verlässliche Datenbasis erleichtert Planung

„Unsere Wasserstraßen sind der einzige Verkehrsträger, der noch freie Kapazitäten hat und darüber hinaus für GST genehmigungsfrei ist. Hierbei gilt es, den Mehraufwand für die Logistiker so weit wie möglich zu minimieren“, sagte Dr. Claudia Stutz, Staatssekretärin im Bundesverkehrsministerium. Sie betont dabei: „Und weil Transporte heute digital geplant werden, ist dabei eine verlässliche Datenbasis unerlässlich. Wir schließen nun die Lücke für den kniffligen Teil der Planung zwischen Hafen und Autobahnauffahrt, in dem wir Daten für geeignete GST-Korridore bereitstellen. Fragen wie ‚Passen wir über diese Brücke?‘ oder ‚Kommen wir mit dem Rotorblatt aus dem Hafen?‘ können damit künftig per Mausklick statt per Maßband beantwortet werden.“

Wasserstraßen als Brücken zur nächsten Umschlagstelle

Konkret sollen laut BMV sogenannte Mikrokorridore erfasst und bis Ende September 2025 in die digitalen Plattformen ELWIS (Elektronischer Wasserstraßen-Informationsservice) und VEMAGS (VErfahrensMAnagement für Großraum- und Schwertransporte) eingepflegt werden. Dabei handelt es sich um GST-geeignete Strecken zwischen Häfen oder Umschlagstellen an Wasserstraßen und dem übergeordneten Straßennetz – etwa zur nächstgelegenen Autobahnauffahrt.

Bereits seit 2023 sind über 250 relevante Umschlagstellen an See- und Binnenhäfen sowie an Bundeswasserstraßen digital kartiert. Diese Informationen sind öffentlich in ELWIS und VEMAGS verfügbar. Nun sollen Länder und Kommunen zusätzliche Routenabschnitte identifizieren, die sich besonders für GST eignen.

Zusammenarbeit von BMV und Behörden

Das Vorhaben setzt auf einen kooperativen Ansatz: Während das Bundesministerium für Verkehr die Koordination übernimmt, liegt die Auswahl und Festlegung der Mikrokorridore bei den Bundesländern in Zusammenarbeit mit den zuständigen Behörden vor Ort.

Die geplante Digitalisierung der Mikrokorridore soll nicht nur die Genehmigungsverfahren für multimodale Schwertransporte erleichtern, sondern auch den Anteil der Wasserstraße an der GST-Logistik erhöhen. Durch schnellere und klar nachvollziehbare Genehmigungswege soll die Integration der Binnenschifffahrt in komplexe Transportketten verbessert werden – eine Maßnahme, die sowohl Umwelt als auch Infrastruktur entlastet.

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