Duisburg und Rotterdam: Häfen treiben Energiewende gemeinsam voran

31.10.2025 11:20 Uhr | Lesezeit: 3 min
v.l.): duisport-CEO Markus Bangen und Boudewijn Siemons, CEO der Port of Rotterdam Authority (vorne), NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst, Dr. Nikolaus Meyer-Landrut, Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in den Niederlanden (hinten)
V.l.: Duisport-CEO Markus Bangen und Boudewijn Siemons, CEO der Port of Rotterdam Authority (vorne), NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst, Dr. Nikolaus Meyer-Landrut, Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in den Niederlanden (hinten) 
© Foto: duisport

Die Häfen Duisburg und Rotterdam intensivieren ihre Kooperation zur Entwicklung nachhaltiger Transportkorridore. Ziel ist die Dekarbonisierung der Industrie durch Wasserstoff, CO₂-Export und grenzüberschreitende Logistiklösungen.

Die Häfen Duisburg und Rotterdam haben ihre strategische Zusammenarbeit erneut bekräftigt. In Anwesenheit von NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst unterzeichneten Vertreter beider Hafenstandorte eine neue Absichtserklärung zur Förderung nachhaltiger Transportlösungen und zur Unterstützung der Energiewende in der Industrie.
„Der Hafen von Rotterdam als größter Seehafen Europas und der Duisburger Hafen als größter Binnenhafen der Welt leisten gemeinsam einen entscheidenden Beitrag für die industrielle Zukunft Nordrhein-Westfalens“, erklärte Hendrik Wüst. „Beide Häfen werden künftig zu zentralen Umschlagplätzen für Wasserstoff und CO₂ und damit zu wichtigen Partnern auf unserem Weg zur klimaneutralen Industrie.“ Die Kooperation sei ein „Signal der Zuversicht“ und stärke die Resilienz der Lieferketten sowie die Wettbewerbsfähigkeit der Region.

CO₂-Export als Schlüssel

Ein zentrales Element der Kooperation ist der Export von CO₂. Für Industriezweige mit hohem Energiebedarf, die schwer zu dekarbonisieren sind ("hard-to-abate"-Industrie), spielt die Nutzung von CCUS-Technologien (Carbon Capture, Utilization and Storage) eine entscheidende Rolle - für die starke Häfen unabdingbar sind, wie die Unternehmen mitteilen. Diese schaffen die logistischen Voraussetzungen für die Abscheidung und den Transport von CO₂ über Wasserstraßen - die Häfen Duisburg und Rotterdam speziell schaffen nundie Voraussetzungen für grenzüberschreitende CCU/CCS-Aktivitäten, also die gezielte Abscheidung, Speicherung und Nutzung von Kohlendioxid.  

Rheinkorridor als Rückgrat nachhaltiger Industrieversorgung

Ein weiterer Fokus liegt auf der Stärkung des Rheinkorridors als zentrale und nachhaltige Logistikachse Europas: Die Wasserstraße verbinde Produktionsstandorte effizient mit internationalen Märkten und sichere die Versorgungssicherheit entlang der Wertschöpfungskette. 

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V.l.: Boudewijn Siemons, CEO der Port of Rotterdam Authority, NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst und Duisport-CEO Markus Bangen.
© Foto: duisport

Gemeinsames Know-how für die Energiewende

„Wir stehen vor großen Herausforderungen, die wir gemeinsam viel schneller, effizienter und intelligenter bewältigen können“, betonte Markus Bangen, CEO des Duisport. Die Bündelung von Expertise sei insbesondere im Bereich nachhaltiger Logistik und Energieversorgung entscheidend. „Logistik ist Teamsport – und der Hafen Rotterdam ist unser idealer Partner.“

Auch Boudewijn Siemons, CEO der Port of Rotterdam Authority, unterstrich die Bedeutung der Kooperation: „Über Rotterdam werden aktuell 13 Prozent des europäischen Energiebedarfs importiert. Noch sind dies vor allem fossile Energieträger, aber langfristig wollen wir Europas Importhafen für Erneuerbare Energien werden. Der Binnenschifffahrt und damit unserer Zusammenarbeit mit Duisport kommt beim Weitertransport dieser Energieträger eine besondere Bedeutung zu. Die Wasserstraße braucht daher eine starke Lobby, und wir freuen uns, dass Ministerpräsident Wüst mit seinem Besuch in Rotterdam hier ein deutliches Zeichen setzt.“

Fortschritte seit 2022: Digitalisierung und grüne Energie

Bereits seit 2022 arbeiten die beiden Häfen in den Bereichen Digitalisierung, Schienen- und Hinterlandentwicklung sowie Energiewende zusammen. Zu den bisherigen Erfolgen zählen unter anderem die Kooperation mit dem brasilianischen Hafen Pecem für den Transport grüner Energie nach Europa, die Vernetzung der Port-Community-Systeme RheinPorts und Portbase sowie die Demonstration eines Low-Carbon-Ammoniak-Transports, so die Unternehmensmeldung.

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