Die Port of Rotterdam Authority hat in Zusammenarbeit mit dem Hydrographischen Dienst der Königlichen Niederländischen Marine (erfasst und kartiert die Gewässer und ihre Einzugsgebiete) eine digitale Verbindung geschaffen, die präzise Standortdaten von Terminals und Liegeplätzen bereitstellt, wie das Unternehmen mitteilt. Ziel sei, die nautische Planung und die Hafenlogistik durch verlässliche und aktuelle Informationen zu unterstützen.
Eindeutige Identifikation durch GLNs
Bisher wurden Liegeplätze anhand ihrer Namen identifiziert – ein Verfahren, das bei Eigentümerwechseln zu Unklarheiten führen konnte. Um dies zu vermeiden, wurden den Hafeninfrastrukturen nun Global Location Numbers (GLNs) zugewiesen. Diese international standardisierten Kennungen sind bereits im Logistikbereich etabliert und wurden nun in die Systeme HaMIS und Portbase integriert. Die Daten werden regelmäßig aktualisiert und stehen allen Beteiligten der maritimen Kette zur Verfügung.
Integration in offizielle Navigationssysteme
Für die sichere Navigation auf See sind präzise Daten in den Elektronischen Navigationskarten (ENCs) erforderlich, die über das ECDIS-System genutzt werden. Die Veröffentlichung dieser Karten obliegt ausschließlich den nationalen hydrographischen Diensten. Hafenbehörden dürfen diese Daten nicht selbstständig bereitstellen. Die Port of Rotterdam Authority hat nun als erstes Hafenunternehmen weltweit eine standardisierte Datenübermittlung an den zuständigen Dienst umgesetzt.
Zentrale Datenquelle für maritime Akteure
Mit der Einführung eines „Single Point of Truth“ steht eine zentrale, validierte Datenquelle zur Verfügung, die über eine API in externe Systeme eingebunden werden kann. Dies erleichtert die Einhaltung vertraglicher Anforderungen an sichere Liegeplätze und reduziert den Aufwand bei der Datenpflege. Auch nautische Dienstleister wie Lotsen und Ruderer profitieren von der einheitlichen Datenbasis.
Weitere Datenintegration geplant
Neben den Standortdaten sollen künftig auch Wassertiefen und betriebsspezifische Einschränkungen der Liegeplätze standardisiert erfasst werden. Diese Informationen sollen es ermöglichen, die Eignung eines Schiffes für einen bestimmten Liegeplatz zuverlässig zu beurteilen. Die Port of Rotterdam Authority empfiehlt anderen Hafenbetreibern, ihre Daten ebenfalls in standardisierter Form mit den jeweiligen hydrographischen Diensten zu teilen.