Schienengüterverkehr in der Schweiz verliert 2024 weiter an Boden

25.11.2025 13:30 Uhr | Lesezeit: 3 min
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Der Schienengüterverkehr in der Schweiz ist rückläufig im Vergleich zur Straße
© Foto: SBB CFF FFS

Der Gütertransport Schweiz stagniert, doch der Schienengüterverkehr sinkt um 2,6% auf 37%. Der Straßengüterverkehr steigt um 1,4% auf 63%. Das ist der tiefste Bahnwert seit 15 Jahren.

Der Gütertransport in der Schweiz stagniert, doch die Verteilung zwischen Schiene und Straße verschiebt sich spürbar. Laut aktueller Zahlen des Bundesamtes für Statistik (BFS) in der Schweiz gingen die Transportleistungen der Bahn 2024 um 2,6 Prozent zurück – der tiefste Wert seit 15 Jahren. Gleichzeitig legte der Straßengüterverkehr um 1,4 Prozent zu. Damit sank der Marktanteil der Schiene auf 37 Prozent, während die Straße nun 63 Prozent erreicht.

Straße gewinnt, Schiene verliert

Insgesamt wurden 2024 rund 26,1 Milliarden Tonnenkilometer transportiert – nahezu unverändert gegenüber dem Vorjahr. Doch die Details zeigen eine klare Tendenz: 

  • Schiene: Rückgang auf 9,6 Milliarden Tonnenkilometer. 
  • Straße: Anstieg auf 16,5 Milliarden Tonnenkilometer. 

Damit erreicht die Bahn ein Niveau, das zuletzt 2009 unterschritten wurde.

Chris
Die Transportleistungen auf der Straße sind in der Schweiz auf 63 Prozenz angestiegen
© Foto: cbonk; Quelle Bundesamt für Statistik in der Schweiz, 2025

Ergänzung statt Konkurrenz

Straße und Schiene stehen nicht nur im Wettbewerb, sondern erfüllen unterschiedliche Rollen. Die Straße dominiert die regionale Feinverteilung, 66 Prozent der Leistungen entfallen auf Binnenverkehr. Die Schiene hingegen punktet bei langen Distanzen mit durchschnittlich 168 km pro Transport gegenüber 50 km auf der Straße. Zudem ist der internationale Verkehr mit 75 Prozent klar Bahn-dominiert. 

Alpenquerender Verkehr unter Druck

Traditionell stark ist die Bahn beim Transit durch die Alpen – mit 70 Prozent Marktanteil deutlich vor der Straße (30 Prozent). Doch 2024 verlor die Schiene rund zwei Prozentpunkte. Gründe waren Baustellen auf wichtigen Strecken, die die Zuverlässigkeit minderten, sowie Unwetter im Sommer, die Exporte einbrechen ließen. Der Export per Bahn erreichte den niedrigsten Stand seit Beginn der Statistik 2008.
Fazit: Während die Gesamtmenge der Transporte stabil bleibt, verliert die Bahn weiter an Bedeutung. Baustellen, Wetterereignisse und strukturelle Nachteile im Binnenverkehr setzen den Schienengüterverkehr unter Druck – die Straße baut ihren Vorsprung aus.


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