Nord-Ostsee-Kanal: Erster Ausbauabschnitt erfolgreich abgeschlossen

21.11.2025 13:45 Uhr | Lesezeit: 3 min
 Vertreter der ARGE bei den Feierlichkeiten zum ersten Ausbauabschnitt, v.l.n.r.: Florian Merz (NNT/DI), Lutz Dröge (NNT/DI), Olaf Gerkmann (NNT/DI), Bernhard Hebbelmann (DB), Malte Reinhart (VdH/CvE), Thomas Biermanski (DB), Sebastiaan Coonen (VdH), Leon
Vertreter der ARGE bei den Feierlichkeiten zum ersten Ausbauabschnitt, v.l.: Florian Merz (Nordsee Nassbagger- und Tiefbau GmbH/Dredging Internationa(NNT/DI)), Lutz Dröge (NNT/DI), Olaf Gerkmann (NNT/DI), Bernhard Hebbelmann (Depenbrock Bau (DB), Malte Reinhart (Van den Herik Kust- en Oeverwerken (VdH)/CvE), Thomas Biermanski (DB), Sebastiaan Coonen (VdH), Leonard Heckel (DB), Thorsten Fitzner (NNT/DI), Teo Huisman (VdH), René Meijer (VdH).
© Foto: DEPENBROCK

Der erste Ausbauabschnitt des Nord-Ostsee-Kanals ist fertiggestellt. Die Verbreiterung verbessert die Sicherheit und Effizienz auf einer der wichtigsten Wasserstraßen Europas.

Mit der Verkehrsfreigabe durch Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder am 10. November 2025 ist der erste Ausbauabschnitt des Nord-Ostsee-Kanals (NOK) offiziell abgeschlossen. Die Arbeiten umfassten die Verbreiterung der Oststrecke zwischen Großkönigsförde und Schinkel (Kanalkilometer 79,9 bis 84,1) von 44 auf 70 Meter. Ziel ist es, die Passagezeiten zu verkürzen und den Begegnungsverkehr sicherer und effizienter zu gestalten.

Der NOK gilt als die meistbefahrene künstliche Seeschifffahrtsstraße der Welt. Mit den Anpassungen soll die Wasserstraße auch künftig den Anforderungen wachsender Schiffsgrößen gerecht werden und ihre Rolle als zentrale Handelsroute in Europa behalten.

„Der Ausbau des NOK war technisch wie logistisch eine enorme Herausforderung: täglicher Schiffsverkehr im laufenden Betrieb, komplizierte Baugrundverhältnisse und höchste Anforderungen an Sicherheit und Umwelt“, erklärt Leonard Heckel, Projektleiter bei Depenbrock. „Dass wir all das reibungslos umgesetzt haben, zeigt, was Teamgeist, Erfahrung und Engagement bewirken können.“

Feierliche Inbetriebnahme auf dem Wasser

Zur offiziellen Freigabe lud das Wasserstraßen-Neubauamt Nord-Ostsee-Kanal rund 120 Gäste nach Flemhude ein. An Bord des historischen Ausflugsschiffs „Freya“ präsentierten Fachvorträge die Planungs- und Bauleistungen der vergangenen fünfeinhalb Jahre.

Ministerpräsident Daniel Günther, Projektleiter Leonard Heckel und Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder an Bord der "Freya".
Ministerpräsident Daniel Günther, Projektleiter Leonard Heckel und Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder an Bord der "Freya".
© Foto: Depenbrock

Gigantischer Bau- und Logistikaufwand

Während der Bauzeit wurden 2,5 Millionen Kubikmeter Boden bewegt, große Teile davon per Schuten 46 Kilometer zur Ostsee transportiert. Weitere Maßnahmen umfassten:

  • Herstellung von Deckwerken mit ca. 180.000 Tonnen Steinmaterial
  • 77 Kilometer Faschinen für Böschungssicherung
  • 91.000 m² Erosionsschutzmatten
  • 4,5 Kilometer Entwässerungsleitungen mit 61 Einleitungsstellen
  • Landschaftsbau auf 300.000 m²
  • Bau eines Erdwalls entlang der A210
  • Neuer Betriebsweg von rund 4 Kilometern Länge

Mithilfe GPS-gesteuerter Maschinen und digitaler Geländemodelle konnte die Umsetzung präzise erfolgen – ohne Einschränkungen für die Schifffahrt. „Wir investieren kontinuierlich in moderne Technik. Das zahlt sich bei Projekten wie dem NOK aus“, so Heckel.

Infrastruktur für die Zukunft

Der Ausbau soll die Wettbewerbsfähigkeit stärken und die maritime Infrastruktur sichern. Laut dem Kiel Institut für Weltwirtschaft beträgt der volkswirtschaftliche Nutzen des NOK für Deutschland rund 570 Millionen Euro jährlich.

Umschlagbagger Sennebogen S860E beim Einsatz im Dezember 2020 am Nord-Ostsee-Kanal
Umschlagbagger Sennebogen S860E beim Einsatz im Dezember 2020 am Nord-Ostsee-Kanal
© Foto: Depenbrock

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