Erster Abschnitt der Oststrecke auf dem Nord-Ostsee-Kanal freigegeben

11.11.2025 10:14 Uhr | Lesezeit: 2 min
Daniel Günther, Ministerpräsident des Landes Schleswig-Holstein
Ministerpräsident Daniel Günther betonte die Bedeutung des Kanals als „Lebensader des Landes“ und forderte weitere Investitionen in die Modernisierung.
© Foto: Frank Peter

Ministerpräsident Daniel Günther und Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder haben den ersten Bauabschnitt der Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals offiziell freigegeben – ein wichtiger Schritt für die Wettbewerbsfähigkeit und Zukunft der maritimen Wirtschaft.

Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder und Daniel Günther, Ministerpräsident des Landes Schleswig-Holstein, haben am 10. November 2025 an Bord des Raddampfers „Freya“ den ersten Bauabschnitts der Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals freigegeben. Dabei bezeichnete Günther die ausgebaute und verbreiterte Strecke zwischen Großkönigsförde und Schinkel (Kreis Rendsburg-Eckernförde) als „wichtigen Meilenstein für die maritime Wirtschaft“. „Der Nord-Ostsee-Kanal ist mehr als eine Wasserstraße. Er ist eine Lebensader unseres Landes und eine maritime Schlagader Europas. Als meistbefahrene künstliche Wasserstraße der Welt verbindet er Nord- und Ostsee, verkürzt Wege, spart Zeit und Treibstoff und steht damit sinnbildlich für Nachhaltigkeit, Weltoffenheit und wirtschaftliche Stärke“, sagte Günther.

Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder ergänzte: „Der Ausbau der Oststrecke ist dringend nötig. Die Maßnahme verbessert den Verkehrsfluss und reduziert Wartezeiten. Gleichzeitig ist der Ausbau ein echter Kraftakt, weil wir parallel die Funktionsfähigkeit des Kanals sicherstellen müssen. Der Bund gibt allein für Ersatz- und Neubaumaßnahmen am NOK jedes Jahr mehr als 200 Millionen Euro aus. Das ist gut angelegtes Geld. Denn was wir heute investieren, macht den Kanal morgen leistungsfähig – für Wirtschaft, Sicherheit und Klimaschutz.“

Zukunftsfähigkeit des Kanals langfristig sichern

Die Fertigstellung des ersten Bauabschnitts könne laut Günther aber nur ein erster Schritt sein, um die Zukunftsfähigkeit des Kanals langfristig zu sichern. „Jeder investierte Euro in seine Infrastruktur ist eine Investition in Wettbewerbsfähigkeit, Klimaschutz und in die maritime Zukunft unseres Landes – und auch in unsere Sicherheit und Resilienz, denn auch die Marine nutze den Kanal für Bewegungen zwischen Nord- und Ostsee“, so der Regierungschef. Er appellierte daher an den Bund, an den Ausbauzielen der Strecke bis nach Kiel-Holtenau festzuhalten und ausreichend Mittel dafür zur Verfügung zu stellen. 

Gemeinsame Anstrengungen von Bund und Land

Der langfristige Erfolg des Nord-Ostsee-Kanals beruhe auf der Zusammenarbeit zwischen Bund und Land, zwischen Verwaltung, Wirtschaft und Schifffahrt: „Diese enge Partnerschaft ist eine gute Grundlage, um den Kanal in die Zukunft zu führen“, ist Günther überzeugt. Die Verbreiterung der Kanalsohle auf 70 Meter und die Optimierung der Kurve bei Groß Nordsee würden wesentlich zur Leichtigkeit und Sicherheit des Schiffsverkehrs beitragen: „Sie erhöhen die Attraktivität einer Passage. Das ist entscheidend, um im internationalen Wettbewerb stark zu bleiben.“

Bedeutung des Kanals wächst – wirtschaftlich und sicherheitspolitisch

Im Jahr 2024 passierten 24.866 Schiffe den Kanal und transportierten insgesamt 75,56 Millionen Tonnen Ladung. Diese Zahlen verdeutlichen, dass Infrastrukturinvestitionen entscheidend sind, um die Attraktivität und Wettbewerbsfähigkeit des Kanals dauerhaft zu sichern. Neben seiner wirtschaftlichen Bedeutung gewinnt der NOK auch sicherheitspolitisch weiter an Gewicht. Die aktuellen politischen Entwicklungen und der Krieg in der Ukraine haben die Rolle des NOK als zentrale Verbindung für militärische und logistische Transporte im europäischen Norden zusätzlich gestärkt.

HASHTAG


#Nord-Ostsee-Kanal

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