Bundesverkehrsministerium sagt neue Förderung von Hafentechnologien zu

02.12.2025 12:16 Uhr | Lesezeit: 4 min
Christian Hirte, Mitglied des Deutschen Bundestages und Parlamentarischer Staatssekretär bei dem Bundesminister für Verkehr
Christian Hirte, Parlamentarischer Staatssekretär im BMV, überreicht die Förderurkunden und betont die Bedeutung smarter Technologien für zukunftsfähige Häfen.
© Foto: Christian Hirte/Tobias Koch

Im BMV wurden Anfang Dezember Förderurkunden für sechs innovative Hafenprojekte überreicht. Damit stehen insgesamt 65 Millionen Euro für Digitalisierung, Automatisierung und Nachhaltigkeit zur Verfügung.

Christian Hirte, Mitglied des Deutschen Bundestages und Parlamentarischer Staatssekretär bei dem Bundesminister für Verkehr, hat Anfang Dezember 2025 Förderurkunden an Konsortien aus verschiedenen deutschen Hafenstandorten überreicht. Hirte betonte dabei die Bedeutung innovativer Technologien für die Zukunft der deutschen See- und Binnenhäfen: „Mit der Förderung von sechs innovativen Hafenprojekten leisten wir einen wichtigen Beitrag zur Zukunftsfähigkeit der deutschen See- und Binnenhäfen. Durch den gezielten Einsatz smarter Technologien treiben diese Projekte die Digitalisierung, Automatisierung und Nachhaltigkeit in der Hafenwirtschaft voran. Damit stärken sie die deutsche Hafenwirtschaft, insbesondere im Bereich der Wettbewerbsfähigkeit und beim Klima- und Umweltschutz.“ Über das Förderprogramm stellt das BMV insgesamt rund 65 Millionen Euro bereit, um Forschungs- und Entwicklungsprojekte bei der Entwicklung oder Anpassung innovativer Technologien in den deutschen See- und Binnenhäfen zu unterstützen.

Projekt 1: Port Connect

Konsortialführer: Gesamthafenbetriebs-Gesellschaft 
Gesamtzuwendung: 2.278.982,62 Euro

Projektpartner:

  • Hamburger Hafen und Logistik Aktiengesellschaft (HHLA)
  • Eurogate
  • Fraunhofer Center für Maritime Logistik und Dienstleistungen CML
  • p.l.i. solutions 

Projektziele und Inhalte:

  • Entwicklung einer Plattform für intelligente und vernetzte Personaleinteilung im Hafen.
  • Einsatz von KI und Machine Learning zur Personalbedarfsprognose und Optimierung der Schichtplanung.
  • Digitalisierung der gesamten Prozesskette von der Personalbestellung bis zur Schichtmitteilung.
  • Verbesserung der Planbarkeit und Transparenz für Arbeitnehmende und Arbeitgebende.
  • Reduktion von Emissionen durch effizientere Schichtplanung und kürzere Schiffsabfertigungszeiten.
  • Einführung eines digitalen Marktplatzes für Hafenarbeiter:innen zur flexiblen Schichtgestaltung.

Projekt 2: Stösi

Konsortialführer: Studiengesellschaft für den Kombinierten Verkehr (SGKV) Clemens Bochynek
Gesamtzuwendung: 574.460,81 Euro 

Projektpartner:

  • Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik (IML)
  • Berliner Hafen- und Lagerhausgesellschaft (BEHALA)

Projektziele und Inhalte:

  • Entwicklung eines modularen Tool-Baukastens für Notfall- und Kontinuitätsmanagement in Häfen.
  • Verbesserung der Resilienz und Störfallvorbereitung, insbesondere für Binnenhäfen.
  • Erstellung eines standardisierten Ansatzes für die Vorhaltung von Basisdaten für Notfallplanungen.
  • Identifikation generischer Schwachstellen und Definition von Basisdatensätzen für den Minimalbetrieb.
  • Visualisierung von Notfallplänen zur schnellen Entscheidungsfindung im Störfall.
  • Prüfung der Übertragbarkeit des Ansatzes auf verschiedene Hafenstandorte.

Projekt 3: Iportus

      Konsortialführer: Hamburg Port Authority (HPA)
      Gesamtzuwendung: 1.669.280,92 Euro 

      Projektpartner:

      • Fraunhofer-Center für Maritime Logistik und Dienstleistungen CML
      • Kongsberg Maritime Germany

      Projektziele und Inhalte:

      • Erprobung und Integration autonomer, batterieelektrisch betriebener Wasserfahrzeuge (ASVs) in komplexen Hafenumgebungen.
      • Entwicklung eines Remote Operation Centers und eines regelkonformen Betriebskonzepts.
      • Beitrag zur Dekarbonisierung, Digitalisierung und Automatisierung des Hafenbetriebs.
      • Untersuchung der Cybersicherheit und Resilienz autonomer Systeme im Hafenbetrieb.
      • Durchführung von Testkampagnen zur Validierung der autonomen Systeme unter realen Bedingungen.
      • Erstellung eines standardisierten Konzepts für den Betrieb autonomer Fahrzeuge in Häfen.

      Projekt 4: Modular Ship Assist 2

          Konsortialführer: J.M. Voith 
          Gesamtzuwendung: 2.530.331,78 Euro

          Projektpartner:

          • Fairplay Schleppdampfschiffs-Reederei Richard Borchard
          • Universität Rostock – Institut für Automatisierungstechnik (IAT)
          • Technische Universität Hamburg – Institut für Fluiddynamik und Schiffstheorie (FDS)

           Projektziele und Inhalte:

          • Weiterentwicklung eines modularen, autonomen Assistenzsystems für Schiffsmanöver in Häfen.
          • Integration von Sicherheits- und Assistenzfunktionen wie hochauflösender Umfelderkennung und Missionsplanung.
          • Optimierung von Energieeffizienz und Entwicklung eines intelligenten Power-Managements.
          • Untersuchung der hydrodynamischen Interaktionseffekte zwischen Assistenzmodulen und Schiffen.
          • Simulation und Analyse von Einsatz- und Wartungszyklen sowie Life-Cycle-Kosten.
          • Entwicklung einer intuitiven Bedienoberfläche zur Steuerung mehrerer Module durch Schlepperpersonal.

          Projekt 5: Port KI.Dialog+ 2030

            Konsortialführer: Ma-co Maritimes Competenzcentrum
            Gesamtzuwendung: 2.963.620,35 Euro

             Projektpartner:

            • Fraunhofer-Center für Maritime Logistik und Dienstleistungen CML
            • Artificial Intelligence Center Hamburg (ARIC) 
            • Hamburger Hafen und Logistik (HHLA)
            • Eurogate

             Projektziele und Inhalte:

            • Förderung von Kompetenzen und Resilienz der Hafenmitarbeitenden durch innovative Qualifizierungsmaßnahmen.
            • Entwicklung eines Simulators zur Abbildung logistischer Prozesse und Integration von KI-Technologien.
            • Erprobung immersiver Lernformate wie Simulationen zur Vorbereitung auf KI-basierte Anwendungen.
            • Aufbau eines KI-gestützten Großgeräte-Simulators zur Verbesserung der Umschlagseffizienz.
            • Entwicklung von Change-Management-Strategien zur Akzeptanzsicherung technologischer Transformationen.
            • Analyse der sozioökonomischen Auswirkungen von KI auf Arbeitsprozesse und Jobprofile.

            Projekt 6: Digihuz – Digitaler Hafenumweltzwilling

            Konsortialführer: Rostock Port
            Gesamtzuwendung: 621.925,81 Euro

            Projektpartner:

            • Lohmeyer
            • AED – Gesellschaft für Akustikforschung Dresden
            • Universität Rostock

            Projektziele und Inhalte:

            • Entwicklung eines digitalen Umweltzwillings zur Überwachung und Optimierung von Schall- und Luftschadstoffimmissionen.
            • Einsatz von Big-Data-Analysen zur Verbesserung der Umweltverträglichkeit und Logistikprozesse im Hafen.
            • Echtzeitüberwachung und Entscheidungsunterstützung für umweltschonenden Hafenbetrieb.
            • Integration von Prognosemodellen für Schall- und Luftqualität in die Hafenlogistikplanung.
            • Entwicklung von Algorithmen zur emissionsbasierten Optimierung logistischer Prozesse.
            • Validierung der Modelle und Simulationen durch reale Messdaten und Testkampagnen.

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