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Forschung: Wasserstoffbetriebene Boote sind klimafreundliche Alternative zu Lkw

20.03.2025 11:39 Uhr | Lesezeit: 2 min
H2 – Wasserstoff
Laut einer Studie können wasserstoffbetriebene Boote eine klimafreundliche Alternative zu Lkw sein.
© Foto: Alexander Limbach/picture alliance/Zoonar

Im Rahmen einer neuen Studie haben Wirtschaftschemiker der Universität Münster Kosten von wasserstoffbetriebenem Frachtverkehr bewertet. Eine vielversprechende Lösung sind demnach kleine, autonom fahrende wasserstoffbetriebene Boote.

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Auf der Suche nach klimafreundlichen Lösungen für den Transport im Schiffsverkehr hat ein Forschungsteam um den Wirtschaftschemiker Prof. Dr. Stephan von Delft von der Universität Münster nun eine Lücke geschlossen: Es hat erstmals ein kleines, autonom fahrendes wasserstoffbetriebenes Boot, das einen Standardcontainer transportieren kann, mathematisch modelliert und eine Lebenszyklus- und Kostenanalyse durchgeführt. „Unsere Berechnungen zeigen, in welchen Szenarien wasserstoffbetriebene Boote im Vergleich zu etablierten Transportlösungen nicht nur nachhaltiger, sondern auch wirtschaftlicher sind“, unterstreicht von Delft und ergänzt: „Sie sind daher relevant für Politik und Industrie.“ Aufgrund der geringen Größe können sie zwar keine Containerschiffe auf offener See ersetzen. Doktorand Simon Schlehuber weist jedoch darauf hin, dass sie in der Binnenschifffahrt eine interessante Alternative sind, vor allem im Vergleich zu Lkw, die ebenfalls genau einen Container transportieren. Zudem könnten die Boote durch ihren geringen Tiefgang das schiffbare Flussnetzwerk erweitern und vor allem in Zeiten niedrigen Wasserstandes den Schiffsbetrieb aufrecht halten. „Letzteres ist vor dem Hintergrund des Klimawandels ein wichtiger Pluspunkt“, betont Schlehuber.

Vergleich zwischen verschiedenen Verkehrsträgern errechnet

Auf Basis des mathematischen Modells berechneten die Forscher, wie hoch die Emissionen und Gesamtkosten pro gefahrenem Kilometer sind. Sie unterschieden dabei zwischen günstigem „grauen“ Wasserstoff, der über sogenannte Dampfreformierung aus fossilen Energien erzeugt wird, und dem emissionsarmen, aber dafür teureren „grünen“ Wasserstoff, der mittels Wasserelektrolyse aus erneuerbaren Energien gewonnen wird. Diese Ergebnisse verglichen sie mit den Gesamtkosten von diesel-, wasserstoff- und batteriebetriebener Lkw. Die Ergebnisse zeigen, dass das mit grünem Wasserstoff betriebene Boot ab Entfernungen von 576 Kilometern günstiger als Diesel-Lkw und ab 624 Kilometern günstiger als batterie- oder wasserstoffbetriebene Lkw ist. Demnach könnte ein solches Boot die kostenoptimale Lösung für einen Transport von Gütern über Entfernungen von mehr als 624 Kilometern sein. Hochgerechnet auf den gesamten Straßentransportmarkt, haben autonom fahrende, wasserstoffbetriebene Boote das Potenzial, gut 18 Prozent des Marktes (ca. 350 Milliarden Tonnenkilometer) kostengünstiger zu bedienen als der Transport mit Lastkraftwagen.

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