Branche warnt: „Rettet den Kombinierten Verkehr!“

30.10.2025 11:18 Uhr | Lesezeit: 3 min
Kombiverkehr
Der Kombinierte Verkehr (KV) hat es im Wettbewerb mit der Straße schwer (Symbolbild)
© Foto: Kombiverkehr

Führende Unternehmen des Kombinierten Verkehrs wenden sich mit einem Brandbrief an Verkehrsminister Schnieder und Bahnchefin Palla.

Führende Unternehmen und Verbände des Schienengüterverkehrs und des Kombinierten Verkehrs fordern Verkehrsministerium und Deutsche Bahn in einem Brandbrief auf, die Rückverlagerung von der Schiene auf die Straße zu bremsen und die Wettbewerbsfähigkeit der Schiene zu stärken. Überschrieben ist der an Patrick Schnieder, Bundesminister für Verkehr, und Evelyn Palla, Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bahn, adressierte offene Brief mit dem Betreff: „Rettet den Kombinierten Verkehr!“.

Branche kritisiert miserable Bahn-Performance und hohe Kosten

Darin beklagen die Verbände und Operateure, namentlich European Rail Freight Association (ERFA), Fermerci, Hupac, Kombiverkehr, SGKV, TX Logistik und Union International Rail Road (UIRR): „Nach Jahren des schleichenden Verfalls der Bahninfrastruktur ist die Performance des Güterverkehrs miserabel, die Zuverlässigkeit im Keller, die Produktionskosten explodieren durch Zugausfälle, Umleitungen und Verspätungen.“ Durch die parallel stark gestiegenen Trassenpreise schwinde die Wettbewerbsfähigkeit der Schiene.

„Kein Wunder, dass selbst langjährige Kunden dem Kombinierten Verkehr den Rücken kehren“, heißt es in dem Brief. Die Gleichgültigkeit der Verkehrspolitik gegenüber dem Kombinierten Verkehr sei besorgniserregend.

Das sind die Kernforderungen:

  • Nullrunde bei den Trassenpreisen für 2026
  • Kapazitätsgarantie von mindestens 90 Prozent der heutigen Transportleistung
    bei allen Korridorsanierungen und längeren Baustellen
  • Ertüchtigung geeigneter Umleiterstrecken: Gleiche Parameter für Zuglänge, Zuggewicht und Zugprofil wie auf den Hauptachsen
  • Trassenvergabe bei Engpässen nach Marktanforderung: Berücksichtigung von Profil, Zuglast und Vertaktung, um möglichst viele Transporte auf der Schiene zu halten
  • Betriebserschwerniszulage für minderwertige Trassen während der Korridorsanierungen: Zur Unterstützung von Verbindungen, die andernfalls eingestellt werden müssten. Mit Finanzierung etwa über die CO2-Maut
  • Aussetzung der Stornierungsentgelte bis zur Wiederherstellung einer akzeptablen Netzqualität

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#Schienenverkehr

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