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VDV: Verbände fordern 75 Mio. Euro mehr für Trassenpreisförderung

17.06.2025 15:30 Uhr | Lesezeit: 3 min
Leere Zuggleise im Sonnenuntergang
Steigende Trassenpreise gefährden den Schienengüterverkehr – Verbände fordern politische Gegenmaßnahmen und eine Reform des Preissystems
© Foto: Ambartsumian/stock.adobe.com

Ein Bündnis aus 18 Verbänden fordert eine sofortige Erhöhung der Trassenpreisförderung im Bundeshaushalt 2025. Hintergrund sind steigende Infrastrukturkosten im Schienengüterverkehr und drohende Wettbewerbsnachteile gegenüber dem Straßentransport.

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Ein Zusammenschluss von 18 Wirtschafts-, Industrie- und Handelsverbänden fordert von der Bundesregierung eine sofortige Aufstockung der Trassenpreisförderung um 75 Millionen Euro im Bundeshaushalt 2025. Koordiniert vom Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) richtet sich der Appell insbesondere auf die Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit des Schienengüterverkehrs.

Wettbewerbsnachteil für die Schiene

Die Verbände warnen vor einer zunehmenden Verlagerung von Transporten auf die Straße, da steigende Trassenpreise die Bahn wirtschaftlich unter Druck setzen. „Bei den Kosten für Gütertransporte entscheiden oft schon Centbeträge darüber, ob die Güter per Lkw oder Bahn transportiert werden. Durch permanent steigende Trassenpreise verlieren wir Aufträge an die Straße. Das ist ein klarer Wettbewerbsnachteil für die Branche, der zur existenziellen Bedrohung für immer mehr Güterbahnen wird“, erklärt Joachim Berends, Vizepräsident des VDV. "Hier ist nun der Bund gefordert. Der wachsende Wettbewerbsnachteil der Schiene muss durch eine höhere Trassenpreisförderung in den Haushalten 2025 und 2026 ausgeglichen werden."

Laut VDV können Trassenkosten je nach Relation bis zu 20 Prozent der gesamten Transportkosten ausmachen. Die Eigenkapitalmaßnahmen für die DB InfraGO führen zudem zu höheren Finanzierungskosten, die sich direkt auf die Trassenpreise auswirken.

Dringender Handlungsbedarf

Für das Jahr 2025 beziffert der VDV den Förderbedarf im Schienengüterverkehr auf insgesamt 350 Millionen Euro. Die Notwendigkeit zur sofortigen Aufstockung wird durch aktuelle Preisentwicklungen unterstrichen: „Das lässt sich allein daran ablesen, dass die Trassenpreise für einen Standardgüterzug im Schienennetz des Bundes im Dezember 2024 plötzlich um rund 16 Prozent angestiegen sind. Ab Mitte Dezember 2025 droht ein Anstieg um weitere acht beziehungsweise 35 Prozent“, so Nicole Knapp, Geschäftsführerin des VDV.

Die genaue Entwicklung bleibt aufgrund laufender juristischer Verfahren unklar – ein zusätzlicher Unsicherheitsfaktor für die Branche.

Forderung nach Systemreform

Neben der kurzfristigen finanziellen Unterstützung fordern die Verbände eine strukturelle Reform des Trassenpreissystems. Der VDV hat hierzu bereits zwei Reformvorschläge erarbeitet, die in die politische Diskussion eingebracht werden sollen. Ziel ist ein langfristig tragfähiges Modell, das Planungssicherheit schafft und die Schiene im intermodalen Wettbewerb stärkt.

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