Die Rhenus Gruppe und Contargo haben am 24. September im Duisburger Hafen den Hybrid-Koppelverband Mannheim I+II feierlich getauft. Die Taufe wurde traditionell durch die Taufpatin Irmgard Rethmann als Vertreterin der Eignerfamilie vollzogen und der Neubau durch Schiffspfarrer Frank Wessel gesegnet.
Das Schiff ist das erste einer innovativen Baureihe, die für den nachhaltigen Gütertransport auf dem Rhein neue Maßstäbe setzen soll, heißt es in einer Pressemitteilung. Der 193 Meter lange Koppelverband Mannheim I+II kombiniert fünf leistungsstarke Euro-6-Dieselmotoren – betrieben mit dem synthetischen Kraftstoff HVO100 – mit einem selbstladenden Batteriesystem mit 840 kWh Kapazität und perspektivisch zwei Wasserstoff-Brennstoffzellen. Die flexibel kombinier- und austauschbaren Antriebsformen beliefern zwei Synchron-Elektromotoren mit je 960 kW Leistung, die direkt mit der Propellerwelle verbunden sind und einen geräuscharmen Betrieb ermöglichen. Zudem kann durch den Betrieb mit Batterie, Diesel und Wasserstoff eine Reduzierung der CO2- und NOx-Emissionen um bis zu 72 Prozent erzielt werden. Durch den Einsatz von HVO100 erhöht sich die Reduzierung auf 90 Prozent.
Gerüstet für Niedrigwasser
Die Bauweise sowie die Propulsionstechnik mit einem Flex-Tunnel-Propeller erlauben die Fahrt auch bei Niedrigwasser bis zu einem Tiefgang von 1,20 Metern und sind speziell für den Einsatz auf der Rheinschiene zwischen den ARA-Häfen und Wörth am Oberrhein ausgerichtet. Die Flex-Tunnel-Technologie ermöglicht hierbei das präzisere Manövrieren und eine flachere Positionierung des Propellers im Fahrwasser. „Gerade die Kombination verschiedener zukunftweisender Technologien macht die Mannheim einzigartig und Rhenus somit zum Schrittmacher für technische Innovationen in der Binnenschifffahrt“, kommentierte Herbert Berger, Geschäftsführer Rhenus Schiffsmanagement.
Fernsteuerung und Echtzeitdaten im Fokus
Im Rahmen der Taufe wurde zudem die Fernsteuerungstechnik vorgestellt, die künftig auch in der neuen Baureihe zum Einsatz kommen soll. Das bereits umgebaute und mit der zugehörigen Technik nachgerüstete Binnenschiff „Ernst Kramer” sowie der Fahrstand aus dem Forschungsprojekt „Fernbin“ wurden öffentlich präsentiert. Die Technik ermöglicht die Fernsteuerung des Schiffes und liefert darüber hinaus Echtzeitdaten zu Emissionen, Motorenleistung und Kraftstoffverbrauch. Der Fahrstand wird in Folge der Präsentation fest in den Büroräumen der Rhenus in Duisburg installiert, die nächste Projektphase von „Fernbin“ soll bereits 2026 starten.
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