Hamburg als Drehscheibe für Flüssigwasserstoff

22.10.2025 10:36 Uhr | Lesezeit: 3 min
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Die HHLA testet Wasserstoff-Van-Carrier am Container Terminal Tollerort
© Foto: HHLA/ Vincent Wolff

Um eine zuverlässige Lieferkette für Flüssigwasserstoff in Europa aufzubauen haben Daimler Truck, HHLA und Kawasaki Heavy Industries eine strategische Partnerschaft geschlossen.

Daimler Truck, die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) und Kawasaki Heavy Industries haben sind eine Partnerschaft eingegangen, mit dem Ziel, „den Aufbau einer zuverlässigen und wirtschaftlichen Lieferkette für grünen Flüssigwasserstoff über den Hamburger Hafen in das europäische Hinterland zu prüfen“. Dazu haben die drei Partner im Rahmen der internationalen Fachmesse „Hydrogen Technology World Expo“ in Hamburg eine gemeinsame Absichtserklärung (MoU) unterzeichnet. Die Unterzeichnung der Absichtserklärung soll die strategische Bedeutung von Flüssigwasserstoff für die Energiewende und die Transformation der europäischen Industrie unterstreichen, so die drei Unternehmen.

Europa wird auf Wasserstoffimporte angewiesen sein

Die Partner bringen komplementäre Expertise ein: HHLA als europäischer Netzwerk-Logistiker, Daimler Truck als globaler Nutzfahrzeughersteller, und Kawasaki Heavy Industries als Technologieanbieter im Bereich Wasserstoff-Infrastruktur. „Europa wird bei grüner Energie auch zukünftig auf Importe angewiesen sein – hier wird Wasserstoff eine Schlüsselrolle spielen“, sagte Andreas Gorbach, Mitglied des Vorstands von Daimler Truck und verantwortlich für Truck Technology, laut Mitteilung.


"Flüssigwasserstoff kann unabhängig von Pipelines transportiert werden – ein großer Vorteil für Mobilität, Logistik, Luftfahrt und insbesondere für kleine und mittelständische Unternehmen."

Annette Walter, Chief Financial Officer, HHLA


Standort Hamburg als zentrale Drehscheibe

Die Kooperation soll den Import von Flüssigwasserstoff aus wasserstoffproduzierenden Ländern ermöglichen und dabei insbesondere den Standort Hamburg als zentrale Drehscheibe stärken. In den kommenden Monaten wollen die Partner die logistischen Anforderungen für den Umschlag und Weitertransport per Straße und Schiene untersuchen. Zudem will man weitere Unternehmen und Institutionen gewinnen, um ein Konsortium entlang der Wasserstoff-Wertschöpfungskette aufzubauen. Flüssigwasserstoff spiele für das Erreichen der Klimaneutralität „eine zentrale Rolle, da er unabhängig von Pipelines transportiert werden kann – ein großer Vorteil für Mobilität, Logistik, Luftfahrt und insbesondere für kleine und mittelständische Unternehmen“, sagte Annette Walter, Chief Financial Officer, HHLA.

Doppelstrategie von Daimler Truck

Daimler Truck verfolgt zur Dekarbonisierung des Transports eine Doppelstrategie mit batterieelektrischen und wasserstoffbetriebenen Fahrzeugen. Seit 2021 entwickelt und testet das Unternehmen Prototypen des Mercedes-Benz GenH2 Truck mit Brennstoffzellen. Ab Ende 2026 soll eine Kleinserie von 100 Sattelzugmaschinen im Mercedes-Benz Werk in Wörth produziert und in den Kundeneinsatz gebracht werden. Ziel ist laut Hersteller die industrielle Serienfertigung wasserstoffbetriebener Lkw – zunächst für den europäischen Markt – ab den frühen 2030er Jahren.


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