Der Hafen Antwerpen-Brügge und die Hulpverleningszone 1 West-Vlaanderen haben im ABC-Gebäude in Zeebrugge am gestrigen Dienstag, 18. November, ein Fachseminar zur Brandbekämpfung auf Schiffen veranstaltet. Ziel war es, den gemeinsamen Ansatz bei Brandvorfällen zu stärken. Teilgenommen haben Vertreter aus dem maritimen Sektor, Notfalldienste, Behörden und Sicherheitsorganisationen.
Analyse des Ro-Ro-Schiffsbrandes „Delphine“
Auslöser für das Treffen waren mehrere internationale Vorfälle sowie der Brand auf dem Ro-Ro-Schiff „Delphine“ Anfang des Jahres in Zeebrugge. Dieser Fall wurde detailliert untersucht, um Erkenntnisse für die Entwicklung eines neuen Standard Operating Procedure (SOP) für Schiffsbrände zu gewinnen.
Kooperation als Schlüssel für mehr Sicherheit
Dirk De Fauw, Bürgermeister von Brügge und Vizepräsident des Hafens Antwerpen-Brügge, betonte: „Die Hafensicherheit steht oder fällt mit Kooperation. Die jüngsten Vorfälle zeigen, dass Ro-Ro-Schiffe besondere Risiken bergen. Indem wir unser Fachwissen bündeln, können wir schneller, effizienter und sicherer handeln.“
Komplexität erfordert integrierten Ansatz
Auch Major Marc De Langhe, Sicherheitsdirektor der Notfallzone 1, unterstrich die Notwendigkeit enger Zusammenarbeit: „Die Feuerwehr betonte auch die Bedeutung der strukturellen Zusammenarbeit. Das Feuerlöschen an Bord großer Schiffe ist außergewöhnlich komplex. Ein integrierter Ansatz zwischen Feuerwehren, Hafenbehörden, Terminals, Reedereien und Bundesdiensten ist kein Luxus, sondern eine absolute Notwendigkeit.“
Pläne für ein öffentlich-privates Netzwerk
Das Seminar richtete sich an Vorstände und Präventionsbeauftragte von Terminals und Reedereien sowie an Vertreter der Feuerwehrzonen, des Zivilschutzes, des Nationalen Krisenzentrums, der Küstenwache, der provinziellen Feuerwehrschulen sowie den internen Diensten des Hafens Antwerpen-Brügge.
Im Rahmen der Podiumsdiskussion wurden weitere Schritte für eine nachhaltige Zusammenarbeit vereinbart. Geplant ist die Einrichtung eines öffentlich-privaten Netzwerks, das gemeinsame Schulungen, Informationsaustausch, multidisziplinäre Übungen und die Standardisierung von Verfahren umfasst. Die formelle Verankerung dieser Kooperation ist für das Frühjahr 2026 vorgesehen.