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Niedrigwasser: BDB fordert schnellen Ausbau von Flüssen und Kanälen

17.08.2022 09:25 Uhr | Lesezeit: 4 min
Niedrigwasser
Schifffahrt auf dem Rhein bei Duisburg-Ruhrort am Nachmittag des 15. August. Aufgrund der niedrigen Wasserstände können Güterschiffe derzeit nur zum Teil beladen werden.
© Foto: BDB e.V.

Die Wasserstände von Rhein, Donau, Elbe und Oder sind durch die enorme Trockenheit, die in den letzten Wochen in ganz Deutschland herrschte, weiter gesunken.

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In den Prognosen der Bundeswasserstraßenverwaltung ist für den Mittel- und Oberrheinverkehre wichtigen Pegel Kaub im Verlauf der Woche eine Stabilisierung im Bereich zwischen 30 und 35 Zentimeter zu erwarten. Der Pegel Ruhrort am Niederrhein liegt derzeit bei rund 150 Zentimeter, wobei er allerdings laut Bundeswasserstraßenverwaltung weiter fällt. Ab dem kommenden Wochenende werden die Pegel voraussichtlich wieder ansteigen. Auf staugeregelten Flüssen wie Mosel, Neckar und Main sowie im westdeutschen Kanalgebiet und auf weiteren Kanälen sind die Auswirkungen zurzeit noch geringer, da dort das Wasserabflussverhalten ein anderes ist.
Die niedrigen Pegelstände erschweren die Schifffahrt, da die Frachtschiffe nur noch teilbeladen werden können. Bei voller Auslastung bestünde die Gefahr von Grundberührungen des Schiffskörpers. Beim aktuellen Wasserstand am Pegel Kaub kann ein Binnenschiff, das üblicherweise rund 4.000 Tonnen Ladung transportieren kann, beispielsweise noch maximal 1.000 Tonnen an Gütern aufnehmen. Um dies zu kompensieren, muss die Ladung auf mehr Schiffsraum verteilt werden. Diese Kapazitätsengpässen fallen zudem in eine Zeit großer Nachfrage nach Schiffs-Laderaum vor allem für Schüttgüter.
„Die Binnenschifffahrt unternimmt auch unter erschwerten Schifffahrtsverhältnissen alles, um die Versorgung der Wirtschaft und Industrie mit Gütern und Rohstoffen sicherzustellen. Gefahren wird bis an die Grenze des physikalisch Möglichen – und solange die Sicherheit gewährleistet ist. Transporte in den süddeutschen Raum sind zurzeit teils nur mit Einschränkungen möglich. Der nicht ausgebaute Donauabschnitt zwischen Straubing und Vilshofen stellt hier einen Engpass dar. Dies hat zur Folge, dass Schiffe geleichtert werden und die Güter auf andere Verkehrsträger wie die Güterbahn oder den Lkw umgeladen werden müssen. Aber auch auf der Schiene und auf der Straße steht nur eine begrenzte Transportkapazität zur Verfügung“, erklärt Martin Staats (MSG, Würzburg), Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Binnenschifffahrt e.V. (BDB). Der BDB erwartet, dass die Bundesregierung die enorme Bedeutung des „nassen Verkehrsträgers“ für die Versorgungssicherheit des Wirtschaftsstandorts Deutschland sowie die Erreichung der Klimaziele im Transportsektor erkennt und die Verkehrsinfrastruktur an den deutschen Flüssen und Kanälen endlich im gebotenen Umfang ausbaut. Der BDB richtet daher den dringenden Appell an die Bundesregierung, die Beseitigung der seit Jahren bestehenden Engstellen im deutschen Wasserstraßennetz nun mit Top-Priorität in Angriff zu nehmen.

Über die aktuellen Pegelstände an den Flüssen und Kanälen informiert der Bund unter https://www.elwis.de/DE/dynamisch/gewaesserkunde/wasserstaende/

 

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