Die Projektpartner Logistik-Kompetenz-Zentrum Prien und Conroo arbeiten gemeinsam mit dem Terminalbetreiber Deutsche Umschlaggesellschaft Schiene – Straße (DUSS) und dem logistischen Operateur Kombiverkehr an der Digitalisierung und Automatisierung der Anmeldung von Gefahrguttransporten im Terminal.
Ziel des Projektes ist, die Gefahrguttransporte im Kombinierten Verkehr unter Beachtung der Sicherheitsvorschriften schneller, effizienter und digital abzuwickeln. Das Projekt baut hierbei auf bestehende Smartphones, Software- und Kamerasysteme sowie buchbare Service-Dienstleistungen des KV-Terminals auf und passt diese an die Anforderungen zur digitalen Datenübermittlung bei Gefahrgut-Transporten und der automatisierten Abwicklung dieser Transporte im Terminal an. Das Projekt wird mit 770.000 Euro durch das Bundesprogramm Zukunft Schienengüterverkehr (Z-SGV) vom Bundesverkehrsministerium gefördert. Es läuft über 1,5 Jahre.
Gefahrguttransporte stellen aufgrund der erhöhten Sicherheitsvorgaben besondere Anforderungen an Dokumentation und Überwachung im Verlauf des Transportprozesses. Gerade im Kombinierten Verkehr stehen die Beteiligten hier vor besonderen Herausforderungen. So müssen bei der straßenseitigen Anlieferung und Abholung von Gefahrgut im KV-Terminal die Kontrollen des Fahrers und der Ladeeinheit noch manuell durchgeführt werden. Beim Wechsel des Verkehrsträgers im Terminal sind die mitgeführten Dokumente teilweise nicht vollständig und Kennzeichnungen müssen verändert werden.
Mit Hinterlegung der entsprechenden Daten zur Registrierung der Fahrer in den Softwaresystemen sowie der Übertragung aller erforderlichen Daten zur Kontrolle des Transportes über eine Schnittstelle oder Eingabemaske könnten eine digitale Anmeldung und eine automatisierte Abfertigung der Transporte ermöglicht werden.
Digitale Anmeldung und automatisierte Abfertigung
Im Rahmen des Projekts werden Lösungen erarbeitet,
- um die Fahrerregistrierung und -kontrolle bereits bei der digitalen Voranmeldung abzubilden und Angaben zu Fahrer und ADR-Schein zu verifizieren (Digitalisierung Fahrerkontrolle),
- Begleitdokumente und darin enthaltene Informationen über Schnittstellen zu übertragen sowie systemseitig weiterzuverarbeiten und Daten über das Terminal zwischen Transportunternehmen Straße und Transportunternehmen Schiene weiterzugeben (Barrierefreiheit, Datenerfassung und Übermittlung),
- Aufgaben zur Fahrzeugkontrolle durch die installierten Kamerasysteme zu übernehmen (Automatisierung Fahrzeugkontrolle).
Anmeldung von Gefahrguttransporten über eine Fahrer-App
Entwicklungsbegleitend soll zudem im Detail geprüft werden, welche Arbeitsschritte heute noch zwingend die Aufsicht eines Menschen erfordern und wie die Beschäftigten durch die digitale Bereitstellung von Informationen entlastet werden können (Grenzen der Digitalisierung und Automatisierung).
In den nächsten 15 Monaten wollen die beteiligten Projektpartner gemeinsam daran arbeiten, die Anmeldung von Gefahrguttransporten über eine Fahrer-App zu ermöglichen und die Weitergabe von Daten über die Datenschnittstelle am Terminal voranzutreiben. Dank der Förderung durch das Bundesverkehrsministerium über das Bundesprogramm Zukunft Schienengüterverkehr (Z-SGV) kann hier eine Lösung erarbeitet werden, die die Digitalisierung und Automatisierung der Abwicklung von Gefahrguttransporten im Kombinierten Verkehr schneller und effizienter gestaltet. Zudem soll Verständnis für die Bedeutung einer umfassenden Datenpflege und Datenweitergabe geschaffen werden.