Im Maschinenraum der „Mannheim“, ein 200 Meter langes und 4.600 Tonnen schweres Binnenschiff, arbeitet ein hochmodernes dieselelektrisches System, das auf fünf PACCAR MX-13-Motoren basiert, wie DAF mitteilt. Diese wurden von DAF Components geliefert.
Effizienzsteigerung durch hybriden Antrieb
Die fünf PACCAR-Motoren mit jeweils 530 PS treiben Generatoren an, die wiederum zwei Elektromotoren und damit die Schiffsschrauben antreiben. Das Ergebnis: eine um 30 Prozent gesteigerte Energieeffizienz und eine fünfmal geringere NOx-Emission im Vergleich zu ähnlichen Schiffen mit konventionellen Antrieben, so DAF.
Eingesetzt werden soll das Schiff von der Rhenus Partnership, einer Tochtergesellschaft der Rhenus Gruppe, auf der Route zwischen Süddeutschland, Antwerpen und Rotterdam.
Technologischer Aufbau und Steuerung
Die Konzeption des Antriebs stammt von Rhenus, umgesetzt wurde sie durch das niederländische Unternehmen Vink Diesel. Die Umrüstung der Motoren für den Schiffsbetrieb erfolgte durch NPS Driven. Das System erlaubt eine bedarfsgerechte Zuschaltung der Motoren: Bei voller Beladung und Gegenstrom laufen alle fünf Einheiten, stromabwärts reicht nach Angaben des Unternehmens oft ein einzelner Motor.
Ein integriertes Energiemanagementsystem steuert die Leistung - wie viele der MX-13-Motoren mit welcher Kapazität laufen müssen - dynamisch. Ergänzt wird der Antrieb durch eine Batterieeinheit und eine wasserstoffbasierte Energiequelle, die elektrisches Manövrieren im Hafen und emissionsfreies Durchfahren urbaner Flussabschnitte ermöglichen.
Umweltvorteile und Kraftstoffwahl
„Diese Lösung bietet große Vorteile“, erklärt Peter van der Heijden, Geschäftsführer von NPS Driven. „Die Effizienz der PACCAR MX-13-Motoren ist einzigartig, und sie laufen nur dann, wenn sie benötigt werden. Im Vergleich zu ähnlichen konventionellen Antriebssträngen sind der Kraftstoffverbrauch und die CO2-Emissionen 30 % niedriger. Und die Tatsache, dass Rhenus HVO als Kraftstoff gewählt hat, bedeutet, dass die CO2-Emissionen um weitere 90 % gesenkt werden. Die NOx-Emissionen der PACCAR MX-13-Motoren sind ebenfalls fünfmal niedriger als bei den saubersten Schiffsmotoren, die derzeit auf dem Markt sind.“
Wartungsarm und verfügbar
Auch aus technischer Sicht überzeugt das System durch seine Zuverlässigkeit. „Für einen so revolutionären Antriebsstrang wie diesen wollten wir die effizienteste und sauberste Energiequelle auf dem Markt finden. Der PACCAR MX-13-Motor von DAF war unter allen Aspekten die beste Option“, so Robert Graf-Potthoff, technischer Inspektor bei Rhenus. „Die Tatsache, dass PACCAR MX-13-Motoren wesentlich wartungsärmer sind als ein Standard-Schiffsmotor, erhöht die Verfügbarkeit des Schiffes erheblich.“