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Versicherer fordern angepasste Schiffs-Löschanlagen für E-Autos

14.02.2023 15:56 Uhr
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Autos werden auch per Binnenschiff befördert - hier auf dem Weg von Köln über den Rhein zu den Westhäfen und von dort weiter nach Großbritannien.
© Foto: Ford

Brände von Lithium-Ionen-Akkus in Elektroautos lassen sich mit den bisher üblichen CO2-basierten Löschanlagen an Bord von Schiffen nicht wirksam bekämpfen. Die Versicherer fordern von Reedern einen besseren Brandschutz.

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Nachdem mit der norwegischen Havila Kystruten eine erste Reederei keine Elektroautos auf ihren Schiffen mehr transportieren will, fordert die deutsche Versicherungswirtschaft, Löschanlagen auf Schiffen auf die Gefahren von brennenden Akkus auszurichten. „Elektroautos brennen nicht öfter als Verbrenner, aber sie brennen anders“, sagt Jörg Asmussen, Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbands der Versicherer (GDV). „Systeme mit Hochdruck-Wassernebel könnten im Gegensatz zu den herkömmlichen CO2-Löschsystemen helfen, die Gefahr eines brennenden E-Autos beherrschbar zu machen.“

Unter Deck werden bislang Brände auf Autotransportern ebenso wie auf Containerschiffen mit CO2 gelöscht. Dabei verdrängt das Kohlenstoffdioxid den Sauerstoff so weit, dass das Feuer erstickt. Bei einem Brand der in E-Autos verbauten Lithium-Ionen-Akkus hingegen setzt die chemische Reaktion neben Wasserstoff und giftigen Gasen auch selbst Sauerstoff frei. „Das CO2 ist bei einem solchen Brand also vollkommen wirkungslos“, erläutert Asmussen.

Der GDV kritisiert, dass die Löschsysteme immer noch die gleichen sind wie vor 50 Jahren. Sie hätten mit der Größenentwicklung und den Brandlasten der Schiffe nicht Schritt gehalten. „Wir müssen sowohl die Brand-Detektion als auch die Löschsysteme auf und unter Deck grundlegend ändern“, mahnt Asmussen. „Sonst bleiben die meisten Brände unbeherrschbar, besonders solche von Lithium-Ionen-Akkus.“ (pm/roe)

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