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Notschleusungen an der Schleuse Müden laufen erfolgreich

18.12.2024 12:24 Uhr | Lesezeit: 3 min
Notschleusungen an der Schleuse Müden laufen erfolgreich
Für die Notschleusungen wurden zwei Dammbalken durch Verschraubungen miteinander verbunden und mit stärkeren und drehbaren Ösen ausgerüstet.
© Foto: WSA Mosel-Saar-Lahn

Die Notschleusungen an der beschädigten Schleuse Müden gehen schneller voran als gedacht. Nach einem mit der Schifffahrt abgestimmten Fahrplan soll nun in den kommenden Tagen jedes wartende Schiff geschleust werden.

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Innerhalb der ersten 24 Stunden (16.12. und 17.12.2024) des Notschleusenbetriebes konnten insgesamt acht Schleusungen durchgeführt werden. Da sich ein Schubverband darunter befand, mussten die beiden Schiffseinheiten getrennt geschleust werden. Daher konnten insgesamt „nur“ sieben Schiffe in Richtung Rhein fahren. Damit liegt das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt (WSA) Mosel-Saar-Lahn deutlich über den bisher geschätzten vier bis fünf Schleusungen pro Tag.

Der Fachbereich W des WSA sowie die vor Ort tätigen Handwerker, Wasserbauer, Taucher und Schleusenwärter arbeiten weiter mit Hochdruck daran, den Notschleusenvorgang zu optimieren. Dazu wurden zwei Dammbalken durch Verschraubungen miteinander verbunden und mit stärkeren und drehbaren Ösen ausgerüstet. Der Versuchsdurchgang war erfolgreich und somit sind mittlerweile zwei miteinander verbundene Dammbalkenpaare im Einsatz. Das spart zwei Hubvorgänge beim Einheben und beim Ausheben der Verschlüsse. Ob und wie viele Schleusungen pro Tag dadurch mehr durchgeführt werden können, wird sich in den nächsten Tagen zeigen. Dabei gilt wie immer unser oberstes Gebot: Sicherheit geht vor Hast.

Auch Auszubildende im Beruf Wasserbauer sind mit großem Eifer und Einsatzbereitschaft dabei. Zusätzlich zu dieser ohnehin vielfältigen und interessanten Ausbildung sammeln sie in diesen Tagen viele neue Erfahrungen und können den älteren Kollegen jede Menge abschauen. Seit Montag verstärkt zudem eine Tauchergruppe des WSA Main die Kollegen vom WSA MSL. Zu diesem Taucherteam gehört auch die bundesweit einzige aktive Berufstaucherin der WSV, Luisa Staab, die gestern ihren ersten Tauchgang an der Schleuse Müden absolviert hat.

Grandiose Leistung in WSV-Geschwindigkeit

Eric Oehlmann, Leiter der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt: „Es ist eine grandiose Leistung, die die Kolleginnen und Kollegen gerade rund um die Uhr vollbringen. Das ist kennzeichnend für unsere Wasserstraßen-und Schifffahrtsverwaltung – unsere WSV-Geschwindigkeit! Wir sind die Profis beim Thema Wasserbau und Schleusenbetrieb. Diese Dynamik nehmen wir mit, um weitere Möglichkeiten zur Beschleunigung auszuloten und umzusetzen. Parallel zu den Schleusungen wird sowohl am Ersatztor mit Hochdruck gearbeitet als auch an der Planung zur Sanierung der Schäden insgesamt. Ich bin zuversichtlich, dass uns dieses auch gelingen wird.“

BDB fordert zweite Schleusenkammer

„Wir bedanken uns im Namen unserer Mitglieder bei allen Beschäftigten der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung, die mit beispielhaftem Engagement dazu beigetragen haben, schon gut eine Woche nach der Zerstörung eines Tors der Schleuse Müden eine Notschleusung zu ermöglichen“, sagt BDB-Präsident Martin Staats. „Unsere besondere Anerkennung gilt Albert Schöpflin, dem Amtsleiter des WSA Mosel-Saar-Lahn, der wenige Tage vor seiner Pensionierung noch einmal seinen Pragmatismus und seine Lösungsorientierung unter Beweis gestellt hat.“

Staats betont jedoch: „Auch wenn die ‚gefangenen‘ Schiffe jetzt schneller als zunächst befürchtet befreit werden können, bleibt es für voraussichtlich drei Monate dabei, dass auf der Mosel oberhalb der Schleuse Müden keine reguläre Güter- und Personenschifffahrt stattfinden kann. Gäbe es bereits die Redundanz durch die zweiten Schleusenkammern, hätte ein unplanmäßiger Schleusenausfall wie jetzt die Schifffahrt zwar behindert, aber nicht verhindert.“

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