Logistik-Indikator: Wirtschaftliche Seitwärtsbewegung hält an

10.12.2025 11:12 Uhr | Lesezeit: 3 min
Hafen Hamburg
Bisher gibt es keinen spürbaren Aufschwung im Wirtschaftsbereich Logistik
© Foto: TimSiegert-batcam/ AdobeStock

Geschäftslage und Geschäftsklima in der Logistik stagnieren, dabei gehe die Branche grundsätzlich von einer Verbesserung der Lage aus.

Nach wie vor gibt es keine nachhaltige Erholung, geschweige denn einen spürbaren Aufschwung im Wirtschaftsbereich Logistik – sagt Kai Althoff, Vorstandsvorsitzender der Bundesvereinigung Logistik (BVL), zu den Ergebnissen des Logistik-Indikators von BVL und Ifo-Institut für das vierte Quartal 2025. Nachdem die Zahlen des Logistik-Indikators für das dritte Quartal noch überraschend positiv waren, hat sich dieser Trend nicht so fortgesetzt. „Geschäftslage und Geschäftsklima stagnieren im vierten Quartal sowohl bei Verladern wie auch bei Dienstleistern“, sagte Althoff. Die Geschäftserwartungen zeigen in der Quartalssicht insgesamt zwar noch sehr leicht nach oben (Verlader +0,5, Dienstleister +0,3, Gesamt +0,5), fallen aber in der November-Auswertung wieder leicht (Verlader -1,5, Dienstleister -0,2, insgesamt -0,6).

Verbesserung der Lage erwartet

Die Stagnation zeigt sich im Logistik-Indikator ebenso beim Geschäftsklima (keine Veränderung gegenüber dem Vorquartal in der Gesamtsicht) und der Geschäftslage (Gesamt -0,5). In der aktuellen Entwicklung des Logistik-Indikators spiegelt sich laut Althoff die abwartende Haltung der Branche wider. Die Investitionsankündigungen durch die Regierung und Unternehmen seien in der Entwicklung des letzten Quartals bereits eingepreist gewesen, ebenso wie die aktuelle Ruhe in der internationalen Zollpolitik. Dass die Geschäftserwartungen nun seit zwei Quartalen deutlich oberhalb der Geschäftslage liegen (+6,5 in Q4) zeige, dass „in der Branche grundsätzlich von einer Verbesserung der Lage ausgegangen wird“. Dieses Bild decke sich auch im Quervergleich mit anderen Indikatoren.

Logistik macht ihre Hausaufgaben

„Der Geschäftsklimaindex für Deutschland zeigt aktuell einen sehr vergleichbaren Verlauf wie der Logistik-Indikator und auch das letzte Gutachten der Wirtschaftsweisen deutet mit einer Prognose von +0,9 Prozent für 2026 auf ein verhaltenes Wirtschaftswachstum in Deutschland hin“, erklärte Althoff. In dem Gutachten werde auch darauf hingewiesen, dass „die Dynamik des Wachstums maßgeblich davon abhängen wird, ob die angekündigten staatlichen Maßnahmen und Investitionen in den Bereichen Infrastruktur, Digitalisierung und Bürokratieabbau zielgerichtet und effizient eingesetzt werden“, fügte Althoff hinzu. Die Logistikbranche in Deutschland gehe ihre Hausaufgaben an und arbeite an den Zukunftsthemen Digitalisierung und Effizienz betonte Althoff und sagte abschließend: „Sobald die äußeren Faktoren einen klaren Impuls in Richtung Wachstum geben, ist die Branche bereit ihren Beitrag zu einem dynamischen Wirtschaftswachstum zu leisten.“

Der Logistik-Indikator

Der Logistik-Indikator wird vom Ifo-Institut im Auftrag der Bundesvereinigung Logistik (BVL) berechnet. Zur Ermittlung des Indikators werden mehr als 4000 Antworten von Anbietern von Logistikleistungen, bzw. von Unternehmen aus den Bereichen des Verarbeitenden Gewerbes und des Handels als Anwender von Logistikleistungen herangezogen.

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