Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrografie (BSH) hat einen Bauauftrag für zwei Mehrzweckschiffe vergeben, die den Meeresboden für Seekarten vermessen und Unterwasserhindernisse untersuchen. Zudem unterstützt das BSH Verteidigungs- und Sicherheitsbehörden mit seinen Daten. Mit den zwei Neubauten, die die namensgleichen Wega und Deneb ersetzen, investiert das BSH in moderne Wissenschaft und Technik sowie in umwelt- und klimafreundliche Antriebe. Die Neubauten nutzen hauptsächlich Methanol, das bereits jetzt deutlich weniger Emissionen als Diesel verursacht und zukünftig klimaneutral produziert werden kann.
Die beiden Neubauten sind jeweils 70 Meter lang, 15 Meter breit und haben einen Tiefgang von 4,2 Meter. Die Besatzung besteht aus 18 Personen, dazu können bis zu sieben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mitfahren. Die neue Wega wird wie das bisherige Schiff in Hamburg stationiert, die neue Deneb wird ihren Heimathafen in Rostock haben. Beide Neubauten sind für eine Betriebsdauer von 30 Jahren ausgelegt.
Die Fertigstellung der neuen Wega ist für 2029 geplant, ein Jahr später soll die neue Deneb folgen. Die beauftragte Gondan-Werft plant die Entwicklung eines Schiffs komplett digital und setzt innovative Technologien wie Schweißroboter ein. Die Gesamtkosten für beide Schiffe betragen 270 Millionen Euro.
Schiffspaar für die wichtige Arbeit des Lotswesens
Außerdem hat das Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (GDWS) hat zwei Swath-Lotsenversetzschiffe für den Lotsbetriebsverein beauftragt. Die Schiffe ersetzen die bisherigen Swath-Tender Duhnen und Döse. Sie sollen Ende des Jahres 2027 ausgeliefert werden.
Swath steht für Small-Waterplane-Area-Twin-Hull-Schiffe. Ein Swath-Tender besteht aus zwei torpedoförmigen Unterwasserrümpfen, die durch Stege mit der darüber liegenden Plattform verbunden sind. Diese spezielle Konstruktion sorgt für ein stabiles und ruhiges Fahrverhalten. Sie bietet den Lotsinnen und Lotsen eine ideale Arbeitsplattform beim Übersteigen auf große Schiffe während der Fahrt und bei widrigen Seegangbedingungen. Das auftriebsgebende Volumen der Schiffe liegt deutlich unter der Wasserlinie, das Gros der Schiffsstrukturen darüber. Für das Übersetzen von Personen auf andere Schiffe wird somit die Relativbewegung zwischen den Fahrzeugen minimiert, was maßgeblich die Sicherheit erhöht und das Wetterfenster für mögliche Einsätze erweitert.