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DB Cargo bleibt 2023 in der Verlustzone

21.03.2024 19:10 Uhr
Porträtfoto
DB-Cargo-Chefin Sigrid Nikutta
© Foto: Roeser

Die Güterverkehrstochter der Deutschen Bahn AG hat laut dem am 21. März vorgestellten Geschäftsbericht ihren operativen Verlust verringert, bleibt aber hochdefizitär. Die DB-Fahrwegsparte macht inzwischen mehr als ein Drittel ihres Umsatz mit Wettbewerbsbahnen.

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Wie aus dem Geschäftsbericht des DB-Konzerns hervorgeht, hat DB Cargo in der Region Central Europe – deren Kernstück Deutschland ist – ihren operativen Verlust (Ebit) um 190 Millionen auf 489 Millionen Euro verringert. Der Außenumsatz stieg um sieben Prozent auf knapp vier Milliarden Euro, dabei ist allerdings die hohe Inflation zu berücksichtigen. Die betrieblichen Leistungsparameter gingen in einer Spanne von 12,4 bis 14,5 Prozent zurück.

DB Cargo insgesamt hat bei einem Gesamtumsatz von 5,6 Milliarden Euro einen operativen Verlust (Ebit) von 497 Millionen Euro erwirtschaftet und damit das Ergebnis gegenüber dem Vorjahr um 168 Millionen Euro verbessert.

Drei Viertel des Verlusts seien auf das Einzelwagengeschäft entfallen, erläuterte Güterverkehrs-Vorständin Sigrid Nikutta in der Bilanzpressekonferenz. Das zweite Sorgenkind sei der Kombinierte Verkehr, sagte sie, ohne den Anteil zu beziffern. Wegen der allgemeinen Wirtschaftsflaute hat sich der Lkw-Transportmarkt bekanntlich entspannt, so dass dort wieder deutlich niedrigere Preise verlangt werden.

Für Deutschland bekräftigte sie ihr Vorhaben, bei DB Cargo Stellen abzubauen, um die Wettbewerbsfähigkeit wiederherzustellen. Allen betroffenen Mitarbeitern sollen aber Arbeitsplätze im DB-Konzern angeboten werden. „Gerade in administrativen Prozessen müssen wir schlanker werden.“ Zudem solle mehr Verantwortung auf kleinere Einheiten übertragen werden.

Konkret erläuterte sie, dass es im DB-Konzern mit der RBH oder der MEG einige kleinere Güterbahnen gebe, die sehr erfolgreich in einigen Segmenten unterwegs seien. „Die Idee, die wir haben, ist, dass diese erfolgreichen Gesellschaften mehr fahren.“ Der Frage, wann wieder schwarze Zahlen bei DB Cargo zu erwarten seien, wich sie mit Hinweis auf ungewisse Rahmenbedingungen wie der Trassenpreisförderung aus.

DB Netze immer mehr von Wettbewerbern abhängig

Der Anteil konzernexterner Bahnen am Gesamtumsatz von DB Netze Fahrweg (jetzt Teil von InfraGO) hat 2023 mit 34,0 Prozent erstmals die Schwelle von einem Drittel überschritten. An den Trassenkilometern haben die Wettbewerbsbahnen sogar einen Anteil von 39,2 Prozent erreicht, 2,1 Prozentpunkte mehr als im Vorjahr. Insgesamt sank die Betriebsleistung aber um 1,4 Prozent.

Trotz der nur geringfügig veränderten Betriebs- und Umsatzparameter verschlechterte sich das operative Ergebnis von DB Netze Fahrweg gegenüber 2022 von plus 601 Millionen Euro auf minus 1,1 Milliarden Euro. Als Grund nannten Vorstandschef Richard Lutz und Finanzvorstand Levin Holle Vorleistungen für die Korridorsanierungen. Diese Vorleistungen sollen aber im laufenden Jahr aus dem Bundeshaushalt wieder ausgeglichen werden.

DB-Konzern schreibt insgesamt rote Zahlen

Der DB-Konzern insgesamt hat 2023 bei einem Umsatz von gut 45 Milliarden Euro ein Jahresergebnis von minus 2,35 Milliarden Euro erwirtschaftet. Auf Ebit-Basis betrug der Verlust knapp eine Milliarde Euro. Der operative Verlust ergibt sich laut Holle grob aus einer Milliarde Vorleistungen der DB für die Korridorsanierungen (siehe oben) einer Milliarde Euro Verlust im sonstigen operativen Geschäft des Systemverbunds Bahn, teilweise kompensiert durch rund 1,1 Milliarden Euro Gewinn bei Schenker. Die Netto-Finanzschulden stiegen um gut fünf Milliarden Euro auf knapp 34 Milliarden Euro.

Für das laufende Jahr hofft der Konzern bei einem Umsatz von rund 47 Milliarden auf einen operativen Gewinn von mehr als einer Milliarde Euro. Die Verschuldung soll stabil bleiben. (Matthias Roeser)

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