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Neues Schiffshebewerk wieder in Betrieb

23.01.2023 11:15 Uhr
Das neue Schiffshebewerke Niederfinow
Die beiden Schiffshebewerke von 1934 (links) und 2022 im Oktober 2022 am Tag der Inbetriebnahme der neuen Anlage.
© Foto: Roeser

Am Montag ist das neue Schiffshebewerk Niederfinow nach reparaturbedingter Zwangspause wieder in Betrieb gegangen

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Wie das Wasserstraßen-Neubauamt (WNA) Berlin mitteilte, war es am 16. Dezember 2022 am neuen Schiffshebewerk Niederfinow bei zweistelligen Minusgraden zu einem Störfall gekommen. Der Trag stellte sich um 40 mm schief, zugleich kam es zu einem heftigen Absetzen des Drehriegels in der Mutterbackensäule des Pylons 1 (Nordwesten). Es habe sich um eine von vier Sicherheitsvorrichtungen gehandelt, die in diesem Störfall genauso reagiert und funktioniert habe wie geplant, betonte das WNA. Als Ursache für die Störung habe sich eine Überlastmeldung aus dem Antrieb des abgesetzten Drehriegels herausgestellt, die einen automatischen Nothalt ausgelöst habe. Wahrscheinlichster Grund dafür könnte sein, dass es bei Temperaturen von  minus 15 °Celsius zu unerwarteten Eisanhaftungen an schwer zugänglichen Stellen des Sicherungssystems gekommen ist. Aufgrund der aktuell milden Temperaturen lasse sich diese Hypothese allerdings derzeit nicht überprüfen. Ein konkreter Schaden an der Anlage sei nicht festgestellt worden. Der Austausch einer Gelenkwelle sei nur vorsorglich erfolgt, um an dem ausgetauschten Bauteil Materialuntersuchungen vorzunehmen.

Als Ursache für die lange Sperrzeit nannte die WSV eine - in diesem Fall durch die Weihnachtszeit und altersbedingte Personalabgänge begünstigte - inakzeptabel lange Reaktionszeit bis zur Analyse der Störungsursache. „Der Störfall wird diesbezüglich mit dem gewährleistenden Auftragnehmer ausgewertet.“ Störungen in der Anfangsphase des Betriebes seien bei solchen Einzelstücken vollkommen normal und auch weiter nicht auszuschließen, zumal die Anlage erstmals unter Winterbedingungen betrieben werden. „Umso wichtiger ist es, dass sich alle Projektbeteiligten darüber bewusst sind, dass mehrwöchige Sperrzeiten allein für die Ursachenfeststellung zu einer Störung inakzeptabel sind“, sagte Rolf Dietrich, Leiter des WNA Berlin. „Das schadet nicht nur dem guten Ruf der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes.“

Wie es weiter hieß, wurden im Zeitraum 1. bis 19. Januar 2023 in Niederfinow für die Jahreszeit beachtliche 110 Güterfahrzeuge, kein Fahrgastschiff und 15 Sportboote geschleust. Transportiert wurde überwiegend Getreide aber auch Kohle, Baustoffe und Roheisen. Zum Vergleich: im verkehrsreichen Monat Juli 2022 waren es 246 Güterfahrzeuge, 320 Fahrgastschiffe und 1.142 Sportboote. (roe)

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