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Hafen-Chef: Erholung nach Carolabrücke wird Jahre dauern

17.09.2025 08:40 Uhr | Lesezeit: 2 min
Robert Michael/dpa/picture alliance
Die Carolabrücke in Dresden ist im September 2025 in Teilen eingestürzt. Inzwischen wurde sie komplett eingerissen. 
© Foto: Robert Michael/dpa/picture alliance

Das Vertrauen der Kunden sei nach dem Einsturz der Carolabrücke erschüttert, sagt Hafen-Chef Loroff. Viele Kunden setzen auf andere Routen – und die Frachtschifffahrt kämpft mit weiteren Problemen.

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Die Frachtschifffahrt auf der Elbe wird Jahre brauchen, um sich von den Auswirkungen des Einsturzes der Carolabrücke in Dresden zu erholen. Der Umsatzverlust der beiden tschechischen Häfen in Lovosice und Decin liege bei rund 750.000 Euro, sagte der Geschäftsführer der Sächsischen Binnenhäfen Oberelbe GmbH (SBO), Heiko Loroff, der Deutschen Presse-Agentur. Ich rede dort von mindestens ein bis zwei Jahren, bis wir die Kunden, die wir in den letzten zwölf Monaten verloren haben, wieder zurück auf der Wasserstraße haben.Die meisten Kunden hätten sich alternative Transportwege gesucht und würden ihre Waren aus Tschechien beispielsweise über die Slowakei an die Donau bringen. 

Aktuell finde aufgrund des niedrigen Elbpegels ohnehin kein Frachtschiffverkehr statt. Die Planungen für den Rest des Jahres und das kommende Jahr laufen, so Loroff. „Wir sind erstmal froh, dass jetzt die Wasserstraße uneingeschränkt frei ist.“ Mittlerweile laufe die Kommunikation mit der Stadt Dresden zu eventuellen Einschränkungen auf der Elbe zuverlässig. Insbesondere in den Monaten nach dem Brückeneinsturz hatte es Kritik gegeben. Nach wie vor allerdings prüfe das Unternehmen, ob gegenüber der Stadt Schadenersatzansprüche geltend gemacht werden könnten. 

Schwierige Wirtschaftslage macht es Schifffahrt zusätzlich schwer

Die Branche leide aktuell insgesamt unter schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Die schlechte konjunkturelle Lage führe dazu, dass Unternehmen zunehmend auf günstigere Transportwege setzen würden. Und der günstigste Verkehrsträger ist aktuell immer noch der Lkw, so Loroff. Wenig Investitionssicherheit in der Branche führe dazu, dass weniger Schiffe gebaut würden. Das führe zu steigenden Transportpreisen im Vergleich mit Straße und Schiene. Hinzu komme erhöhter Personalbedarf durch verschärfte Arbeitszeitvorschriften und gestiegene Kraftstoffkosten.

Seit Mitte August ist die Elbe wieder uneingeschränkt für den Schiffsverkehr freigegeben. Nach dem Einsturz der Carolabrücke im September vergangenen Jahres hatte es zunächst für fünf Monate gar keinen Schiffsverkehr gegeben. Danach konnten Frachtschiffe wieder eingeschränkt verkehren – nach vorheriger Anmeldung und Genehmigung durch das Wasser- und Schifffahrtsamt der Stadt Dresden.

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