Die deutschen Seehäfen reagieren auf die wachsende Bedrohung durch Internetkriminalität und Drogenschmuggel und dem damit einhergehenden Containerdiebstahl mit einem neuen digitalen Sicherheitsverfahren. Ab dem 1. Oktober 2025 wird die Abholung von Importcontainern ausschließlich über das System „Secure Release Order“ abgewickelt. Entwickelt wurde die Lösung von den IT-Dienstleistern dbh Logistics IT AG (Bremen) und Dakosy GmbH (Hamburg) im Rahmen der Initiative „German Ports“.
Bislang genügte zur Containerfreistellung eine einfache PIN-Nummer, die häufig per E-Mail oder telefonisch übermittelt wurde – ein Verfahren, das zunehmend als unsicher gilt. Mit dem neuen System kann die Freistellungsreferenz nur noch elektronisch vom berechtigten Spediteur an den jeweiligen Lkw-Unternehmer übermittelt werden. Voraussetzung ist, dass beide Parteien mit dem System arbeiten. Ein Missbrauch durch Dritte wird dadurch ausgeschlossen.
Einheitliche Sicherheitslösung für deutsche Containerhäfen
Thorsten Dornia, Vorsitzender des Vereins Bremer Spediteure, bewertet die Einführung positiv: „Damit werden die deutschen Häfen erheblich sicherer.“ Die Maßnahme entspreche den Interessen der Speditionsbranche, die maßgeblich für die Organisation des gesamten Importprozesses verantwortlich sei – von der Dokumenteneinreichung über die Zollabwicklung bis zur Beauftragung der Frachtführer.
Besonders begrüßt Dornia die einheitliche Umsetzung in den großen Containerterminals Hamburg, Bremerhaven und Wilhelmshaven: „Dass die dbh und Dakosy die Security Release Order gemeinsam unter dem Dach von ‚German Ports‘ entwickelt haben, ist ein starkes Zeichen für die deutschen Hafenstandorte insgesamt.“