Containerumschlag am JadeWeserPort überschreitet Millionenmarke

22.09.2025 12:25 Uhr | Lesezeit: 3 min
Jadeweserport
Der millionste Container am JadeWeserPort markiert einen Wendepunkt für den Tiefwasserhafen. (Symbolbild)
© Foto: Deutsche Bahn AG

Deutschlands einziger Tiefwasserhafen, der JadeWeserPort in Wilhelmshaven, hat erstmals die Marke von einer Million umgeschlagener Container (TEU) überschritten. Der Rekordumschlag ist Ergebnis strategischer Partnerschaften und infrastruktureller Investitionen.

Der JadeWeserPort in Wilhelmshaven hat im Jahr 2025 erstmals die Marke von einer Million umgeschlagener Standardcontainer (TEU) überschritten, wie das Unternehmen verkündete: Am 18. September wurde der millionste Container am Eurogate Container Terminal Wilhelmshaven (CTW) abgefertigt – ein bedeutender Schritt für Deutschlands einzigen Tiefwasserhafen.

Der Jubiläumscontainer stammt aus China und enthält Maschinenteile für die Agrarindustrie. Transportiert wurde er im Auftrag von Gebrüder Weiss durch die Reederei Hapag-Lloyd. „Dass wir der Auftraggeber des Jubiläumscontainers sind, freut uns sehr. Wilhelmshaven ist für uns und unsere Kunden aufgrund der direkten Anbindung nach Fernost sowie der schnellen Abfertigung und Verfügbarkeit der Waren von großer Bedeutung“, sagte Christian Frölich, Niederlassungsleiter von Gebrüder Weiss in Bremen.

Gemini Cooperation als Wachstumsmotor

Der Containerumschlag am JadeWeserPort blieb lange hinter den Erwartungen zurück, teilte auch die dpa mit. Ursprünglich war geplant, innerhalb von fünf Jahren nach Betriebsstart 2012 eine Kapazität von 2,7 Millionen TEU zu erreichen. Im Jahr 2024 lag der Umschlag noch bei rund 843.000 TEU. Nun zeigt sich ein deutlicher Aufwärtstrend.

Ein Grund dieser Entwicklung sei die „Gemini Cooperation“ – eine strategische Allianz zwischen den Reedereien Maersk und Hapag-Lloyd. Der JadeWeserPort fungiert dabei als einer der Hauptumschlagsplätze. Holger Banik, Geschäftsführer der Hafeninfrastrukturgesellschaft NPorts, prognostizierte zu Jahresbeginn einen Umschlag zwischen 1,3 und 1,5 Millionen TEU für 2025.

Infrastrukturmaßnahmen und Automatisierung als Erfolgsfaktoren

Um den steigenden Anforderungen gerecht zu werden, investierte Terminalbetreiber Eurogate in die Infrastruktur des CTW. Dazu zählen die Erhöhung von Containerbrücken sowie die Weiterentwicklung automatisierter Prozesse. Auch ein möglicher Ausbau des Hafens wird diskutiert. Laut Banik ließe sich der Umschlag allein durch Automatisierung auf bis zu 4,2 Millionen TEU steigern, etwa durch mehr Automatisierung.

„Wir sind froh und auch sehr stolz darüber, die Millionen-Marke überschritten zu haben“, sagte Holger Bomm, Geschäftsführer des Eurogate Container Terminals Wilhelmshaven. „Durch die Partnerschaft mit Hapag-Lloyd, die Hub-And-Spoke-Strategie der Gemini Cooperation, und unsere weiteren Kunden kann der CTW endlich seine volle Leistungsfähigkeit unter Beweis stellen“.

Bedeutung für die Logistikbranche

Der JadeWeserPort ist nicht nur ein maritimer Umschlagplatz, sondern zunehmend ein logistisches Drehkreuz. Unternehmen wie Gebrüder Weiss nutzen Wilhelmshaven für die Weiterverteilung von Übersee-Waren per Bahn innerhalb Deutschlands und nach Österreich. Die direkte Anbindung und die Effizienz der Abfertigung machen den Standort attraktiv für internationale Logistiknetzwerke.

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