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DIHK-Umfrage: Zollabkommen mit USA verunsichert Unternehmen

06.08.2025 10:20 Uhr | Lesezeit: 3 min
Ein Container ist in zwei Teile gerissen, einer mit EU-Flagge, einer mit USA-Flagge
Zollabkommen mit den USA: Deutsche Unternehmen sehen steigende Kosten und sinkende Wettbewerbsfähigkeit
© Foto: tanaonte/ AdobeStock

Laut einer aktuellen DIHK-Erhebung sorgt das neue Zollabkommen zwischen der EU und den USA bei deutschen Unternehmen für wachsende Unsicherheit.

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Die jüngste Einigung im transatlantischen Zollstreit zwischen der EU und den USA sorgt bei deutschen Unternehmen für wachsende Besorgnis, wie die dpa vermeldet. Laut einer aktuellen Umfrage der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) erwarten 58 Prozent der befragten Betriebe zusätzliche Belastungen durch das neue Abkommen. Besonders betroffen sind Unternehmen mit direktem US-Geschäft – hier rechnen sogar 74 Prozent mit negativen Folgen. Lediglich fünf Prozent erwarten positive Effekte.

„Diese Einigung mag politisch notwendig gewesen sein, für viele Unternehmen in Deutschland ist sie dennoch eine bittere Pille“, kommentiert DIHK-Hauptgeschäftsführerin Helena Melnikov. „Sie bringt zusätzliche Belastungen statt Entlastungen: höhere Zölle, mehr Bürokratie sowie sinkende Wettbewerbsfähigkeit.“

Neuer Zollsatz ab August

Das Abkommen, das zuletzt zwischen dem US-Präsidenten Donald Trump und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen vereinbart wurde, sieht einen pauschalen Zollsatz von 15 Prozent für die meisten EU-Importe in die USA vor. Der Starttermin für die Umsetzung ist der 7. August.

Auswirkungen bereits spürbar

Die DIHK-Umfrage zeigt, dass die bisherige US-Handelspolitik bereits für 72 Prozent der Unternehmen spürbare Auswirkungen hatte. Bei Betrieben mit direktem US-Geschäft liegt dieser Wert sogar bei 89 Prozent. Als Hauptprobleme nennen die Unternehmen die anhaltende Unsicherheit in der Handelspolitik sowie die Sorge vor weiteren Zollanhebungen. 80 Prozent sehen darin eine zentrale Belastung, während 72 Prozent den aktuellen Basiszollsatz von zehn Prozent und die bevorstehende Erhöhung auf 15 Prozent kritisch bewerten.

Strategische Anpassungen im Außenhandel

Die Unsicherheiten wirken sich auch auf die globale Marktstrategie aus: Mehr als die Hälfte (54 Prozent) der Unternehmen mit US-Geschäft planen, ihre Handelsaktivitäten mit den Vereinigten Staaten zu reduzieren. 31 Prozent berichten von einem veränderten Umgang mit Zollkosten. Von diesen geben 84 Prozent an, zumindest einen Teil der Mehrkosten an ihre US-Kunden weiterzugeben. Für rund 20 Prozent der Betriebe bleibt die Zollpolitik hingegen ohne Einfluss auf ihre Geschäftsbeziehungen.

Die Ergebnisse basieren auf einer Online-Befragung der DIHK, an der sich zwischen dem 31. Juli und dem 4. August insgesamt 3355 Unternehmen beteiligten.

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