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Studie Logistikketten: Unternehmen switchen auf einheimische Zulieferer und längeres Lagern

11.11.2022 11:46 Uhr | Lesezeit: 5 min
Studie Logistikketten: Unternehmen switchen auf einheimische Zulieferer und längeres Lagern
Unternehmen erhöhen angesichts der Probleme in den Lieferketten ihre Lagerbestände.
© Foto: industrieblick / Fotolia

Die Lieferketten geraten zunehmend unter Druck. Laut einer Studie des Softwareentwicklers IFS reagieren die Unternehmen weltweit mit erhöhten Lagerbeständen, gesteigerter Diversifizierung und der Konzentration auf einheimische Zulieferer.

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Zwei Drittel der befragten Unternehmen der IFS-Studie gaben an, heute mehr Lagerbestände vorzuhalten als noch vor der Pandemie. 1.450 Geschäftsführer von Großunternehmen in den Befragungsländern Deutschland, Frankreich, Skandinavien, den USA, dem Vereinigten Königreich und den Vereinigten Arabischen Emiraten gaben an, neben der erhöhten Lagerkapazitäten auch auf eine größere Diversifizierzng bei den Lieferanten setzen. Da die Verantwortlichen in den Unternehmen auch weiterhin große Preissteigerungen für Materialien und Komponenten erwarten, setzen über 50 Prozent der Firmen auf vermehrte Herstellung von Komponenten in Eigenregie. Diese und ähnliche Maßnahmen, die große Unternehmen jetzt zur Risikominderung ergreifen, führen jedoch zu zusätzlichen Kosten, mehr Komplexität und weniger Nachhaltigkeit in der Lieferkette. Hinzu kommt, dass die Umstellung auf Kreislaufwirtschaft für viele Unternehmen weltweit zu einem Muss wird, was den Druck in diesem Bereich noch erhöht.

Betriebsprozesse nachhaltig gestört
In neun von zehn befragten deutschen Unternehmen wird eine starke Beeinflussung der normalen Prozesse im Betrieb wahrgenommen. Als Hauptursachen gelten Störungen der Lieferketten aber auch der Fachkräftemangel. Des weiteren geben 28 Prozent der Befragten den Mangel an Rohstoffen und Bauteilen als schwerwiegendstes Problem an, sieben Prozent haben damit zu kämpfen ihre Geschäftstätigkeit an den sich schnell wandelnden Markt anzupassen, 15 Prozent beklagen Qualifikationsdefizite. Erhöhte regulatorische Belastungen wie den Brexit gaben 14 Prozent der deutschen Befragten an. 18 Prozent der Deutschen erwarten, dass die aktuellen Unterbrechungen der Geschäftstätigkeiten bis Mitte 2022 anhalten, 40 Prozent prognostizieren Besserung bis Ende 2022, 21 Prozent schätzen die Unregelmäßigkeiten werden bis Mitte 2023 andauern und 12 Prozent gehen sogar davon aus, dass ein reibungsloser Betrieb erst wieder Ende 2023 einsetzen wird. Ein kleiner Prozentsatz von vier Prozent vermutet, dass die Störungen sich bis 2024 hinziehen. Fast drei Viertel (72 Prozent) orientieren sich in dieser Hinsicht verstärkt in Richtung einheimischer Zulieferer.
Maggie Slowic, Global Industry Director for Manufacturing bei IFS, kommentiert die Studienergebnisse: „Große Unternehmen werden aufgrund der Maßnahmen, die sie ergreifen, um Störungen abzufedern, höhere Kosten und andere negative finanzielle Auswirkungen zu tragen haben. Die Auslagerung der Lieferkette führt häufig dazu, dass in teurere Rohstoffe oder Produktkomponenten investiert werden muss, insbesondere wenn die Inflation ansteigt, während die Vorratshaltung erhebliche Summen bindet, die ansonsten für das Unternehmen 'arbeiten' könnten.“

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