Am 1. August und am 1. September müssen sich Ausbilder auf ihre neuen Lehrlinge einstellen und die nötigen Vorbereitungen fertigstellen, denn viele Ausbildungsverhältnisse beginnen nun.
Im Interview mit der Schifffahrt und Technik hat Anja Knoblich von der Bundesagentur für Arbeit (BA) Tipps gegeben, wie ein gutes Onboarding funktioniert und sowohl Azubis als auch den Ausbildungsbetrieben weiterhilft.
Eine Willkommenskultur schaffen
Anja Knoblich, Pressesprecherin der Bundesagentur für Arbeit, erzählt, worauf es bei dem Ausbildungsstart ankommt: "Bei bei dem Thema ist es wie bei ganz vielen Themen im Leben: Kommunikation und Transparenz sind wichtig, damit beide Seiten gut voneinander wissen, was sie für Vorstellungen und Erwartungen haben. Da müssen zwei Seiten zusammenfinden – und zwar für eine längere Zeit von im Schnitt zweieinhalb bis dreieinhalb Jahren oder sogar länger. Im günstigsten Fall macht man das ja auch, damit Azubis vielleicht auch im Betrieb übernommen werden." Eine gute Kommunikation beginnt schon vor der Ausbildung, nimmt aber mit dem Ausbildungsstart nochmal Fahrt auf und muss während der gesamten Lehrzeit berücksichtigt werden.
Es sei auch wichtig, die Kommunikation im Zeitraum zwischen Vertragsabschluss und Ausbildungsstart nicht abbrechen zu lassen: "Es ist für die Unternehmen gut, die Bewerberin oder den Bewerber weiter im Loop zu halten. Das kann ein Anruf sein, das kann eine Mail sein – einfach sich melden und sagen: 'Wir freuen uns, dass du dann und dann anfängst.' Und auch transparent zu machen: 'Sei bitte am Montag, dem Soundsovielten, um 8 Uhr oder 9 Uhr da, und das und das erwartet dich. Bring bitte das und das mit.' Quasi alle Dinge, die ich mir auch wünschen würde, wenn ich in so eine neue Situation starte. Da helfen mehr Informationen", findet Knoblich. Man könne zum Beispiel auch jemanden schon mal für eine Zeit vorher zum Schnuppertag einladen.
Mit Informationen vorab könne man das Ankommen und das folgende Onboarding erleichtern, so Knoblich: "Man könnte auch einen Ablaufzettel für den ersten Tag oder für die ersten drei Tage schon mal rüberschicken, dann weiß ich was mich erwartet, denn tendenziell ist man ja vielleicht auch ein bisschen aufgeregt als neuer Azubi."

Mentorenprogramme während der Ausbildung
Dann steht das Vorstellen im Betrieb an: Wie bringe ich Menschen in Kontakt? "Also am schönsten ist, wenn ich einen Ansprechpartner habe und wenn ich auch jemanden an der Seite habe, der zum Beispiel mein Mentor ist", findet Knoblich da. "Das kann man in unterschiedlicher Form machen. Es kann zum Beispiel in der Logistik jemand sein, der schon sehr erfahren in seinem Job ist. Es könnte aber auch etwa ein anderer Azubi sein, der die Welt besser kennt, aus der die Jugendlichen kommen und weiß, was sie gerade bewegt. Beides hat Vorteile." Es komme mehr darauf an, dass die Menschen sich mögen.
Und regelmäßige Gespräche helfen: "Die Ausbilderinnen und Ausbilder sollten die Jugendlichen gut beim Start begleiten und dann auch regelmäßig Rücksprachemöglichkeit geben. Man kann nach der ersten Woche sagen: 'So wie war die erste Woche, was war gut, was brauchst du noch?' Und das sollteman regelmäßig machen." Wie oft, hänge von den Betriebsstrukturen ab: "Das muss auch vielleicht gar kein fester Termin sein, das läuft auch manchmal so. Ich glaube nur, es nicht aus den Augen zu verlieren, ist ganz wichtig", sagt Knoblich.
Den Praxisbericht, wie diese Tipps in einem Hafen umgesetzt werden, lesen Sie morgen auf schifffahrtundtechnik.de.
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