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Immobilien-Ausverkauf: Nur jedes fünfte Bahnhofsgebäude gehört noch der DB

28.06.2022 13:12 Uhr | Lesezeit: 3 min
Immobilien-Ausverkauf: Nur jedes fünfte Bahnhofsgebäude gehört noch der DB
Verkauf von DB-Bahnhofsgebäuden von 1999 bis 2021
© Foto: Allianz pro Schiene

Seit 1999 hat die DB 81 Prozent aller Bahnhofsgebäude verkauft. Während die Entwicklung der Fahrgastzahlen seit Jahren steigt und mit dem 9-Euro-Ticket neue Rekordhöhen erreicht, stehen Reisenden immer weniger Bahnhofsgebäude zur Verfügung.

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Nach Angaben des gemeinnützigen Verkehrsbündnisses Allianz pro Schiene hat die Deutsche Bahn von 1999 bis Ende vergangenen Jahres 2.824 ihrer 3.507 Bahnhofsgebäude veräußert. „Die meisten Bahnhöfe sind in den ostdeutschen Bundesländern verkauft worden. In Sachsen-Anhalt, Thüringen und Sachsen gehört nur noch jedes 20. Bahnhofsgebäude dem Bund“, so Allianz pro Schiene-Geschäftsführer Dirk Flege. Den Grund für die Verkäufe sieht die Allianz pro Schiene in der Bahnreform von 1994. Seitdem finanziert der Bund nur noch den Bau und die Erneuerung von Bahnsteigen, fühlt sich aber nicht mehr für den Erhalt der Bahnhofsgebäude zuständig. Stattdessen verlange der Bund von seiner für die Bahnhöfe zuständigen Aktiengesellschaft DB Station & Service, die Gebäude durch Mieteinnahmen zu finanzieren, was insbesondere im ländlichen Raum kaum zu realisieren ist. Der überwiegende Anteil der von der DB verkauften Gebäude stehe an Stationen, die weiterhin für den Schienenverkehr genutzt werden. „Zu viele der verkauften Empfangsgebäude sind heute in einem unbefriedigenden Zustand, viele können für die Reisenden nicht mehr genutzt werden und es fehlt der Überblick, wem jetzt welches Gebäude gehört“, kritisierte der Allianz pro Schiene-Geschäftsführer. Attraktive Bahnhöfe würden aber „flächendeckend für die Verkehrswende gebraucht“, so das Verkehrsbündnis. „Die Mobilität der Zukunft hört ja nicht am Bahnhof auf. Bahnhöfe sollten Mobilitätsdrehscheiben sein, die mit anderen Verkehrsmitteln verknüpft sind und auch zur Revitalisierung ländlicher Räume beitragen“, sagte Flege. Dafür brauche man Gebäude, „in denen sich die Menschen gerne aufhalten und Dienstleistungen angeboten werden“. Lobend erwähnt die Initiative private Investoren und Kommunen, die aus zahlreichen ehemaligen DB-Gebäuden funktionierende und attraktive Reise-Zentren mit sinnvollen Serviceeinrichtungen geschaffen haben.

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