Punkt 11 Uhr tönte das traditionelle Läuten der Glocke durch die Messehalle in Kalkar und eröffnete damit offiziell die Shipping – Technics – Logistics 2025. Eines war Leon Westerhof, Projektmanager bei der Messe Kalkar, bei der Organisation besonders wichtig, wie er gegenüber SUT betonte: „Wir konzentrieren uns mit der STL auf die Gegenwart. Natürlich sind Themen wie Wasserstoffantriebe wichtig. Aber unsere Aussteller zeigen an den zwei Tagen vor allem, was die Branche heute schon tut, um beispielsweise Kraftstoff und damit CO2 einzusparen. Und das müssen nicht immer die großen Investitionen sein, das geht auch mit kleinen Stellschrauben.“ Dieses Thema lag nicht nur bei den knapp Ausstellern im Fokus, sondern auch bei den Fachvorträgen, die die Messe begleiteten.
Impressionen von der Shipping - Technics - Logistics 2025

Infrastruktur braucht ein Update
Ebenfalls wichtig war es Westerhof, ein Signal in Richtung Berlin zu schicken und zu zeigen: Die Binnenschifffahrt ist relevant und deshalb sind Investitionen in die Infrastruktur dringend notwendig. Dieser Ansicht war auch Ocke Hamann, Geschäftsführer der Niederrheinischen Industrie- und Handelskammer sowie Geschäftsführer der Schifferbörse zu Duisburg-Ruhrort, der ebenfalls einige Worte zur Begrüßung sprach. „Wir alle leiden unter einer schwachen Nachfrage. Hinzu kommen immer neue Auflagen, Vorschriften und eine Infrastruktur, die vor sich hin bröselt – Schleusen, Weichen, Brücken, alle brauchen dringend ein Update“, forderte Hamann. Das Update reiche jedoch nicht aus, es brauche auch Neubauten. So gesehen sei das Sondervermögen Infrastruktur eine gute und richtige Idee. Aber dieses Sondervermögen könne nur dann seine Kraft entfalten, wenn das Geld auch da ankomme, wo es gebraucht werde. „Dass die Binnenschifffahrt im Sondervermögen nicht einmal berücksichtigt wird, muss dringend korrigiert werden“, ergänzte Hamann.
System Wasserstraße muss vernünftig finanziert werden
Auch Viktor Haase, Staatssekretär im Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen kritisierte in seiner Begrüßung, dass die Binnenschifffahrt kein Stück vom Kuchen aus dem Sondervermögen Infrastruktur abbekommt und gleichzeitig im Haushalt mit Budgetkürzungen zu kämpfen hat. „Das ist für uns nicht nachvollziehbar. Deshalb werden wir uns wir noch einmal in der nächsten Verkehrsministerkonferenz dazu einbringen und uns auf allen Ebenen intensiv dafür einsetzen, dass das System Wasserstraße überall vernünftig in der Finanzierung platziert wird“, kündigte Haase an. Im Anschluss an die Begrüßungsreden folgte ein Messerundgang mit Vertretern des Bundesverkehrsministeriums und des Bundesverkehrsministeriums.
Ort der Begegnung
Ein weiteres zentrales Thema der Messe war der Fachkräftemangel. Umso wichtiger war es für Westerhof, dass auch Auszubildende und Schüler der Abschlussklassen nach Kalkar gekommen waren, um sich über die Branche zu informieren und mit den Ausstellern auszutauschen. Austausch und Netzwerken standen natürlich auch im Fokus der legendären Rock & Dock-Party in der Schiffsbar, bei der sich über 700 Gäste und Aussteller abseits der Herausforderungen der Branche auch über andere Themen austauschen konnten.